Menschenrechte

Iranische Menschenrechtsanwältin aus Gefängnis entlassen

Sie gilt als einflussreiche Anwältin im Iran. Seit Wochen sitzt sie im berüchtigten Ewin-Gefängnis fest. Kurz vor einem neuen Gerichtstermin kommt die 60-Jährige laut Aktivisten offenbar frei.

Iranische Menschenrechtsanwältin aus Gefängnis entlassen

Die iranische Menschenrechtsanwältin Nasrin Sotudeh ist aus dem berüchtigten Ewin-Gefängnis entlassen worden. Das teilte die US-amerikanische Nichtregierungsorganisation Center for Human Rights in Iran am Mittwochabend auf der Online-Plattform X (vormals Twitter) mit. Wie Sotudehs Mann Resa Chandan auf X schrieb, erfolgte ihre Freilassung am Mittwoch gegen Kaution und vor einem Gerichtstermin. Chandan und die NGO veröffentlichten auch ein Foto, auf dem Sotudeh mit drei Männern zu sehen ist und kein Kopftuch trägt.

Sotudeh war Ende Oktober bei der Beerdigung der Iranerin Armita Garawand festgenommen worden, die vergangenen Monat nach einer mutmaßlichen Konfrontation mit der berüchtigten Moralpolizei ins Koma gefallen und gestorben war. Wie die Nachrichtenagentur Fars berichtete, wird Sotudeh vorgeworfen, bei der Beerdigung gegen die Kopftuchpflicht verstoßen zu haben.

Die 60 Jahre alte Sotudeh gilt als eine der einflussreichsten Anwältinnen im Iran. Im Jahr 2020 erhielt sie den Alternativen Nobelpreis. Sotudeh war in den vergangenen Jahren mehrfach inhaftiert und viele Jahre hinter Gittern.