Israels Militär meldet Waffenfund in Gaza-Klinik
Im Keller einer Kinderklinik in der Stadt Gaza haben israelische Soldaten eigenen Angaben zufolge zahlreiche Waffen palästinensischer Extremisten gefunden. Es gebe auch Anzeichen dafür, dass im Keller des Rantisi-Krankenhauses Geiseln festgehalten worden sein könnten, sagte Militärsprecher Daniel Hagari.
In einem am Montagabend auf der Plattform X, vormals Twitter, veröffentlichten Video zeigt er Sturmgewehre, Handgranaten, Sprengstoffwesten und Waffen zur Panzerabwehr. «Das ist Ausrüstung für schwere Kämpfe», sagt Hagari weiter. Hamas-Führer Chalil al-Haja sagte dem Sender Al-Dschasira, Israel werfe mit Falschbehauptungen um sich.
Israels Außenminister: Druck wird steigen
Israels Regierung stellt sich nach Worten des Außenministers Eli Cohen darauf ein, dass binnen zwei bis drei Wochen der internationale Druck auf ihr Land wegen des Gaza-Kriegs deutlich steigen wird. Politischer Druck aus dem Ausland sei zwar schon jetzt wahrzunehmen, aber noch nicht sehr stark - das ändere sich zunehmend.
«In den Gesprächen, die ich führe, liegt der Fokus auf dem Thema der humanitären Hilfsleistungen», so Cohen. Die Solidarität und Erschütterung nach dem Massaker der Hamas an israelischen Zivilisten am 7. Oktober gingen dagegen zurück. Israel werde in jedem Fall weiterkämpfen, «bis wir die Hamas zerstört und die Geiseln zurückgebracht haben», schrieb er auf X.
Israel: Brutkästen für Schifa-Klinik angeboten
Angesichts der dramatischen Lage im Schifa-Krankenhaus im Gazastreifen haben die israelischen Streitkräfte eigenen Angaben zufolge die Lieferung von Brutkästen für Frühchen angeboten. «Wir haben den Gesundheitsbehörden in Gaza das formelle Angebot unterbreitet, Brutkästen in den Gazastreifen zu bringen, um der Kinderklinik im Schifa-Krankenhaus zu helfen», sagte eine Sprecherin der für Kontakte mit den Palästinensern zuständigen israelischen Behörde Cogat. «Wir sind im Krieg mit der Hamas und nicht mit der Bevölkerung von Gaza.» Auf Fotos war zu sehen, wie eine israelische Soldatin Brutkästen in einen Transporter bringt.
UN-Hilfswerk fürchtet Totalausfall der Kommunikation im Gazastreifen
Das UN-Hilfswerk für Palästinensische Flüchtlinge im Nahen Osten (UNRWA) fürchtet unterdessen einen Totalausfall der Telekommunikation im Gazastreifen. Der Treibstoff der Telekomunternehmen reiche noch bis Donnerstag, um Strom für die Datenzentren und den Betrieb von Servern zu produzieren, hieß es. Angesichts zahlreicher Dienstunterbrechungen sei es jetzt schon zunehmend schwierig, Menschen zu erreichen und akkurate Informationen über die Lage vor Ort zusammenzutragen.
Biden ruft zu besserem Schutz von Krankenhäusern in Gaza auf
US-Präsident Joe Biden rief Israel dazu auf, Krankenhäuser im Gazastreifen mehr als bisher vom Kampfgeschehen zu verschonen. Er hoffe und erwarte, dass es rund um Kliniken weniger starke Kampfhandlungen gebe, sagte Biden laut US-Medien im Weißen Haus. Er äußerte sich darüber hinaus hoffnungsvoll zu Gesprächen über die mögliche Freilassung von Geiseln.
Bidens Nationaler Sicherheitsberater Jake Sullivan forderte, dass es neben besserem Schutz der Krankenhäuser auch ungefährliche Evakuierungswege für dort eingeschlossene Menschen geben müsse.
UN: Kein Treibstoff zum Entladen von Hilfslastern
Der Treibstoffmangel im Gazastreifen könnte den Vereinten Nationen zufolge auch die Lieferung von humanitärer Hilfe stören. «Die Lastwagen, die ab morgen ankommen, können wir einfach nicht entladen, weil uns der Treibstoff für den Gabelstapler fehlt», sagte der örtliche Leiter des UN-Nothilfebüros Ocha, Andrea De Domenico.
Außerdem gebe es nicht genug Sprit für die Transporter, die die Hilfen - darunter Nahrung, Wasser und Medikamente - weiterverteilen. Seit dem Terrorangriff der militanten Hamas mit 1200 Toten in Israel Anfang Oktober hat das Land den Gazastreifen noch rigider als zuvor abgeriegelt und Treibstofflieferungen untersagt.
Was heute wichtig wird
Den Gesundheitszentren des UN-Hilfswerks für Palästinensische Flüchtlinge im Nahen Osten dürfte heute nach eigenen Angaben der Treibstoff ausgehen. Dann seien die Zentren ausschließlich auf Solarenergie angewiesen, die nur für einen Minimalbetrieb ausgelegt sei.