Die türkische Polizei hat nach offiziellen Angaben einen Terroranschlag auf ein Istanbuler Gerichtsgebäude abgewehrt. Die Angreifer, eine Frau und ein Mann, seien tot, teilte Innenminister Ali Yerlikaya auf der Plattform X, vormals Twitter, mit.
Sie gehörten demnach der linksextremistischen DHKP-C an, die bereits in der Vergangenheit Anschläge in der Türkei verübt hat. Sechs Menschen seien verletzt worden, darunter drei Polizisten, schrieb Yerlikaya weiter. Er dankte den Polizisten für ihren Einsatz.
Auf Bildern war zu sehen, wie Menschen panisch in das Gebäude flüchteten, während vor dem Gebäude Schüsse zu hören waren. Ein Polizeihubschrauber kreiste über dem Gebäude. Die Rundfunkbehörde RTÜK verhängte eine Nachrichtensperre.
Das Gerichtsgebäude war bereits in der Vergangenheit Schauplatz bewaffneter Übergriffe gewesen. Im Jahr 2015 war ein Staatsanwalt in dem Gerichtsgebäude getötet worden, nachdem die DHKP-C ihn als Geisel genommen hatte.
Die DHKP-C ist eine marxistisch-leninistische Gruppierung, die die Staatsordnung in der Türkei durch einen bewaffneten Umsturz zerschlagen und durch ein sozialistisches System ersetzen will. Sie steht in der Türkei, der EU und den USA auf der Terrorliste.