Niedersachsen

Junge und Mann sterben bei Baggerunfall in Zeltlager

Eine Gruppe von Vätern veranstaltet mit ihren Kinder ein Zeltlager in Toppenstedt südlich von Hamburg. Auch eine Ausfahrt in einer an einem Bagger befestigten Box steht auf dem Programm. Dann kommt es zur Tragödie.

Junge und Mann sterben bei Baggerunfall in Zeltlager

Bei einem Unfall während einer Ausfahrt mit einem Bagger sind in Toppenstedt (Landkreis Harburg) in Niedersachsen ein fünf Jahre alter Junge und ein 39-jähriger Mann gestorben.

Zehn weitere Kinder im Alter zwischen vier und zehn Jahren wurden am Samstagabend zum Teil schwer verletzt, vier von ihnen mussten mit Hubschraubern in Kliniken gebracht werden, wie Mathias Wille, Sprecher der Kreisfeuerwehr Harburg, der Deutschen Presse-Agentur sagte. Nach Angaben eines Notfallseelsorgers war das getötete Kind fünf Jahre alt.

Der Unfall ereignete sich während eines Zeltlagers, das Väter mit ihren Kindern im Kindergartenalter veranstaltet hatten. Dabei sei eine Gruppe «zur Belustigung» von einem Bagger über einen Feldweg gefahren worden, sagte der Feuerwehrsprecher. Die Personen waren währenddessen in einer Art Gitterbox, die der Radlader nach oben gehoben hatte.

«Das ist immer die Horrorvorstellung»

Bei einer Ausfahrt brach die Box ab und fiel auf den Boden. Das Gefährt soll jetzt näher untersucht werden, ein Gutachter sei vor Ort, sagte Wille. Über dem Gelände flog am Samstagabend eine Polizeidrohne. Der gestorbene Vater und das gestorbene Kind waren laut Feuerwehr nicht verwandt. Ob Kinder in Lebensgefahr sind, konnte der Sprecher zunächst nicht sagen.

«Das ist immer die Horrorvorstellung, wenn Kinder betroffen sind. Hier haben sich schon schreckliche Szenen abgespielt. Eltern mussten daran gehindert werden, zur Unfallstelle zu laufen», berichtete Wille. Er könne sich an ein derartiges Unglück in der Gegend in den vergangenen 20 Jahren nicht erinnern.

Bagger für Untersuchungen beschlagnahmt

Der Bagger wurde von der Polizei für Untersuchungen beschlagnahmt. Der Fahrer sei zu einer Polizeidienststelle mitgenommen worden, sagte Polizeisprecher Jan Krüger am Samstagabend am Unglücksort. Es würden «routinemäßige» Untersuchungen auf eine mögliche Beeinflussung durch Alkohol oder Drogen durchgeführt. Eine Drohne dokumentiere die Einsatzstelle aus der Luft, sagte der Sprecher. Die Arbeiten liefen zurzeit noch. Sie würden sich noch bis in die Nacht ziehen.

Laut Polizei ist das Unglück mutmaßlich durch einen gerissenen Hydraulikschlauch ausgelöst worden. Dadurch habe sich die Box vom Bagger gelöst und sei heruntergefallen.

Wie viele Personen an dem Zeltlager teilgenommen hatten, wurde zunächst nicht bekannt. Am Samstagabend waren noch einzelne Zelte auf der Wiese zu sehen, die der Gemeinde gehören soll. Es habe sich nicht um eine Kita-Veranstaltung gehandelt, sagte die stellvertretende Leiterin des Integrativen Kindergartens Toppenstedt am späten Samstagabend der dpa. Das Zelten sei privat organisiert worden.

Toppenstedt hat gut 2000 Einwohner und liegt rund 35 Kilometer südlich von Hamburg.