Krieg

Kadyrow schlägt Tauschhandel mit Gefangenen vor

Die EU und die USA haben Tschetschenen-Chef Ramsan Kadyrow im Zuge des russischen Angriffskrieges mit Einreisesperren und weiteren Sanktionen belegt. Jetzt will er diese auf kuriose Art beenden.

Der tschetschenische Machthaber Ramsan Kadyrow hat einen dubiosen Tauschhandel vorgeschlagen: Gegen die Freilassung von 20 ukrainischen Kriegsgefangenen forderte er die Aufhebung der internationalen Sanktionen gegen seine Familie.

Tschetschenische Soldaten hätten die Ukrainer bei Kämpfen in den Gebieten Donezk und Luhansk gefangen genommen, sagte Kadyrow russischen Medienberichten zufolge. Er führte in Grosny ein Video vor, in dem diese Ukrainer angeblich ebenfalls für einen Austausch unter den von ihm genannten Bedingungen plädierten.

Der Tschetschenenführer sprach davon, dass die Strafmaßnahmen gegen seine Mutter, seine Töchter wie auch gegen seine Pferde aufgehoben werden sollten. «Selbst wenn es noch etwas mehr Sanktionen gegen mich gibt, aber diese Leute werden wir freilassen», sagte er.

Kadyrow ist einer der engsten Gefolgsleute des russischen Präsidenten Wladimir Putin, der seit fast zwei Jahren einen Angriffskrieg gegen die Ukraine führt. Deshalb lässt Moskau ihm die Gewaltherrschaft in seiner Heimat und sein selbstherrliches Gebaren durchgehen. Laut Genfer Konvention dürfte Kadyrow die ukrainischen Kriegsgefangenen nicht als seine privaten Gefangenen behandeln und sie auch nicht im Video zur Schau stellen. Auch zu Verhandlungen ist er nicht befugt.

Die EU und die USA haben Kadyrow und dessen Familie mit Einreisesperren belegt und mögliches Vermögen auf ihrem Gebiet gesperrt. In Tschechien wurde ein wertvolles Pferd beschlagnahmt, das ihm gehören soll und 2023 unter rätselhaften Umständen verschwand.