Kleinkind in Auto stirbt an Überhitzung
Ein Kleinkind ist in einem geparkten Auto in Hessen an Überhitzung gestorben. Gegen den Vater des 18 Monate alten Jungen werde nun wegen des Anfangsverdachts der fahrlässigen Tötung ermittelt, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft in Gießen am Dienstag mit. Womöglich habe der 37-Jährige seinen Sohn am vergangenen Mittwochmorgen versehentlich in seinem Fahrzeug zurückgelassen.
Das Auto war auf einem Parkplatz in einem Industriegebiet in Wettenberg im Landkreis Gießen abgestellt. Am Nachmittag fand der Mann dann das Kind leblos in dem Auto und alarmierte Polizei und Rettungskräfte. Eine Obduktion habe als Todesursache eine akute Überhitzung des Kindes ergeben. Zum Schutz der Familie würden derzeit keine weiteren Angaben zu dem Sachverhalt sowie zu den persönlichen Verhältnissen gemacht, hieß es.
Experten warnen regelmäßig vor den Risiken vor allem für Kleinkinder durch das schnelle Aufheizen von Autos im Sommer. Ihre Körper seien nicht so gut wie die von Erwachsenen fähig, Temperaturen zu regeln und erwärmten sich drei- bis fünfmal schneller, heißt es etwa vom Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte. Kritisch sei das besonders wegen des raschen Temperaturanstiegs im Wageninneren: Bereits nach 30 Minuten werden laut ADAC Technikzentrum bei einer Außentemperatur von knapp 27 Grad im Innenraum des Autos gut 50 Grad gemessen. Mit dem Klimawandel und potenziell mehr warmen bis heißen Tagen dürfte die Gefahr noch steigen.
Vor allem das meist dunkle Armaturenbrett strahle viel Hitze ins Innere des Autos ab, und auch die häufig dunklen Fahrzeugsitze heizten sich stark auf, sagte eine ADAC-Sprecherin. Auch ein Parkplatz im Schatten oder leicht geöffnete Autofenster böten keinen Schutz: Die Sonne wandere und durch einen geöffneten Fensterspalt lasse sich die Temperatur im Wagen allenfalls um einige wenige Grad senken, nicht aber so deutlich, dass Kinder oder auch Tiere im Auto sicher seien. Generell gelte deshalb: «Im Sommer sollte man weder Kinder noch Tiere im Auto lassen.»