Mehrere Aktivisten demonstrieren am Flughafen Leipzig/Halle für mehr Klimaschutz. Ein Teil der fünfköpfigen Gruppe habe sich nach ersten Erkenntnissen im südlichen Bereich des Flughafens am Boden festgeklebt, sagte ein Sprecher der Bundespolizei. Ein Hubschrauber suche derzeit das Gelände nach weiteren Aktivisten ab.
Zu möglichen Einschränkungen im Passagierflugverkehr konnte die Polizei zunächst nichts sagen. Laut der Webseite des Flughafens soll der erste Flug am Morgen planmäßig um 5.25 Uhr abheben, die erste Ankunft wird um 9.10 Uhr erwartet. Einem Flughafensprecher zufolge ist allerdings der Frachtflugbetrieb seit etwa 00.30 Uhr eingestellt. Der Flughafen Leipzig/ Halle ist nach eigenen Angaben das viertgrößte Drehkreuz für Luftfracht in Europa, jährlich werden rund 1,4 Millionen Tonnen Fracht abgefertigt.
Zu der Störaktion bekannte sich die Gruppe «Letzte Generation». Nach ihren Angaben betraten Klimaaktivisten das Flughafengelände gegen Mitternacht. Man wolle auf dem Rollfeld ein Zeichen gegen den zunehmenden Flugverkehr, die mangelhafte Klimastrategie des Flughafens und das Fehlen eines Plans der Bundesregierung zum raschen Ausstieg aus fossilen Energieträgern setzen.
In einem Beitrag der Gruppe auf der Plattform X heißt es: «Betroffen von der heutigen Blockade ist vor allem der Frachtverkehr - für diesen wird das Nachtflugverbot ausgesetzt.» Versehen wurde der Beitrag mit Fotos, die Aktivisten auf dem Rollfeld zeigen, in mindestens einem Fall mit auf dem Boden festgeklebter Hand. Auf ihren Schildern steht: «Öl tötet». Laut der Gruppe «Oil Kills» klebten sich insgesamt fünf Aktivisten auf dem Rollfeld fest.
Aktionen an mehreren Flughäfen
In der vergangenen Woche hatten Klima-Demonstranten sowohl am Frankfurter Flughafen als auch am Flughafen Köln/Bonn den Flugbetrieb jeweils für ein paar Stunden lahmgelegt. Am Stuttgarter Flughafen gab es zudem eine friedliche Protestaktion ohne Einschränkungen des Flugverkehrs. Daraufhin kündigte unter anderem der Flughafen Leipzig an, Sicherheitsvorkehrungen zu treffen. Sicherheitskräfte seien sensibilisiert worden und würden mit erhöhter Aufmerksamkeit handeln, hieß es.