Nahost-Krieg

Krankenwagen warten am Grenzübergang zum Gazastreifen

Bisher wurde der Grenzübergang Rafah vor allem für die Lieferung von Hilfsgütern geöffnet. Jetzt werden wohl bald verletzte Palästineneser die Genze überqueren können, um in Ägypten behandelt zu werden.

Krankenwagen warten am Grenzübergang zum Gazastreifen

Die Behandlung palästinensischer Verletzter aus dem Gazastreifen in Ägypten rückt offensichtlich näher. Am Mittwochmorgen fuhren mehr als ein Dutzend ägyptische Krankenwagen zu einem Tor am Grenzübergang Rafah, wie auf Bildern des staatsnahen Fernsehsenders Al-Kahira News zu sehen war.

Laut dem Generalsekretär des Ägyptischen Roten Halbmonds im Nord-Sinai, Raed Abdel Nasser, standen 40 Krankenwagen bereit. Al-Kahira News zufolge warteten diese im Transitbereich des Grenzübergangs auf der ägyptischen Seite.

Die Grenzbehörde in Gaza wurde am Dienstagabend von ägyptischer Seite über den geplanten Schritt informiert. 81 Schwerverletzte würden die Grenze in Rafah am Mittwoch überqueren können, um in ägyptischen Krankenhäusern behandelt zu werden, hieß es in einer Mitteilung der Behörde. Auch Mitarbeiter des Ägyptischen Roten Halbmondes wurden am Dienstag informiert, sich für die Öffnung bereitzuhalten.

Seit Beginn des Gaza-Kriegs war bisher keine Behandlung von Verletzten in Ägypten möglich. Die Öffnung des Übergangs Rafah und wer ihn passieren darf, wird streng reguliert. Der Übergang wurde bisher vor allem zur Lieferung von Hilfsgütern genutzt.

Feldlazarett in Ägypten

Ägypten hat zur Behandlung palästinensischer Verwundeter bereits ein Feldlazarett errichten lassen. Es liegt hinter einem staatlichen Krankenhaus im Ort Scheich Suwaid, etwa 15 Kilometer vom Übergang Rafah entfernt. Laut Berichten verfügt es über mindestens 300 Betten.

Al-Kaira News berichtete, Ägypten sei zum Empfang von etwa 80 Verwundeten bereit, die Scheich Suwaid sowie im Küstenort Al-Arisch behandelt werden sollen. Abdel Nasser vom Ägyptischen Roten Halbmond sagte, auch Transfers in andere Spezialkrankenhäuser seien möglich, darunter in Kairo.

In dem Krieg wurden nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde etwa 8300 Zivilisten im Gazastreifen getötet und 21.500 weitere verletzt. Diese Angaben können bislang nicht unabhängig überprüft werden.

Seit die islamistische Hamas 2007 gewaltsam die Kontrolle über den Gazastreifen an sich gerissen hat, hat Israel eine Blockade des Küstengebiets verschärft, die Ägypten mitträgt. Die Regierung in Kairo hat dabei auch Sorge, dass über Rafah eine Vielzahl von palästinensischen Flüchtlingen nach Ägypten kommen könnte.