Krieg gegen die Ukraine: So ist die Lage
Das ukrainische Militär setzt sich eigenen Angaben zufolge in der umkämpften Region Cherson südöstlich des Flusses Dnipro fest. «Die Verteidigungskräfte halten weiterhin Stellungen am linken Ufer des Dnipro in der Region Cherson», teilte der Generalstab am Sonntagabend auf Facebook mit.
Zuvor hatte die Sprecherin der Kommandostelle Süd, Natalja Humenjuk, gesagt, die ukrainischen Armee habe die Russen am bis vor kurzem noch vollständig besetzten linken Ufer nun schon drei bis acht Kilometer vom Fluss weggedrängt. Auch internationale Beobachter hatten zuletzt von Vorstößen der Ukrainer in dem Gebiet berichtet.
Cherson in der Südukraine war kurz nach dem russischen Einmarsch am 24. Februar 2022 größtenteils besetzt worden. Im November vergangenen Jahres dann gelang es der ukrainischen Armee, die auf der rechten Flussseite gelegenen Teile des Gebiets zu befreien - darunter auch die gleichnamige Gebietshauptstadt Cherson. Die Orte auf der linken Flussseite aber hielten die Russen weiterhin besetzt.
Selenskyj entlässt Leiterin von medizinischer Abteilung der Armee
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj entließ in der Armee derweil die bisherige Leiterin der medizinischen Abteilung. Die Position von Generalmajorin Tetjana Ostaschtschenko werde künftig Anatolij Kasmirtschuk übernehmen, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. Kasmirtschuk leitete bislang das nationale Militärkrankenhaus in Kiew. «Es bedarf eines fundamental neuen Levels von medizinischer Unterstützung für unser Militär», fügte der Staatschef hinzu. Genauer erläuterte er die Entscheidung zunächst nicht.
Ostaschtschenko war im Jahr 2021 - also noch vor Kriegsbeginn - zur Befehlshaberin des Kommandos Medizinische Kräfte der ukrainischen Armee ernannt worden. Sie war die erste Frau in dieser Position. Zuletzt aber häuften sich offenbar Beschwerden von Militärärzten und Sanitätern an ihrer Arbeit.
Putin nimmt an virtuellem G20-Gipfel am Mittwoch teil
Der russische Präsident Wladimir Putin nimmt nach Angaben des Moskauer Staatsfernsehens an diesem Mittwoch (22. November) an einem virtuellen G20-Gipfel teil. Putin werde dort womöglich erstmals seit langer Zeit im Online-Format wieder live auch westliche Staatenführer sehen, berichtete das russische Staatsfernsehen. Beim G20-Gipfel der Staatengruppe der führenden Wirtschaftsmächte Anfang September in Neu Delhi hatte sich Putin noch von Außenminister Sergej Lawrow vertreten lassen.
Was heute wichtig wird
Im Osten und im Süden der Ukraine halten die schweren Kämpfe an. Mit besonderer Aufmerksamkeit dürfte das weitere Vorgehen der ukrainischen Armee auf dem linken Dnipro-Ufer in Cherson verfolgt werden.