Linksfraktionsvize kritisiert Beschluss gegen Wagenknecht
Die stellvertretende Linksfraktionschefin im Bundestag, Gesine Lötzsch, hat den Vorstandsbeschluss ihrer Partei gegen die Abgeordnete Sahra Wagenknecht kritisiert. «Der Beschluss des Parteivorstands führt zu keiner Lösung. Und vor allen Dingen ist er in der Sache wirkungslos», sagte Lötzsch am Montag im ZDF-«Morgenmagazin».
Lötzsch machte sich dafür stark, dass sich Wagenknecht auch in der Zukunft in der Partei engagiert. Wagenknecht ziehe viele Menschen an, sagte Lötzsch. «Die Linke müsste eigentlich ein Interesse daran haben, so eine Genossin wie Sahra Wagenknecht zu halten.»
Außerdem sprach die 61-Jährige von «Angst, dass eine Spaltung weitergeht, dass der Vorstand mit seinem Beschluss die Partei, aber auch die Fraktion spaltet». Eine Bundestagsfraktion dürfe man nicht leichtfertig aufs Spiel setzen, sagte Lötzsch. «Wären wir keine Fraktion mehr, hätten wir wesentlich weniger Mittel, um in der Öffentlichkeit zu wirken.»
Hintergrund des internen Streits um die frühere Fraktionschefin Wagenknecht ist ihr Liebäugeln mit der Gründung einer neuen Partei. Am Samstag sagte sich der Linke-Vorstand von ihr los und forderte sie und ihre Mitstreiter zur Rückgabe ihrer Mandate auf: «Die Zukunft der Linken ist eine Zukunft ohne Sahra Wagenknecht», heißt es im Beschluss.
Lötzsch sagte, nur Wagenknecht selbst könne entscheiden, ihr Bundestagsmandat niederzulegen.