Medien: DFB soll Kontakt zu Nagelsmann aufgenommen haben

Die Suche nach einem neuen Bundestrainer läuft auf Hochtouren. Es soll Kontakt zu Julian Nagelsmann geben. Der DFB verweist auf einen laufenden Abstimmungsprozess.

Medien: DFB soll Kontakt zu Nagelsmann aufgenommen haben

Der Deutsche Fußball-Bund hat Medienberichten zufolge bei der Suche nach einem neuen Bundestrainer einen ersten Kontakt zu Julian Nagelsmann aufgenommen.

Darüber berichteten Sport1 sowie die «Bild»-Zeitung. Der 36-Jährige ist vertraglich noch an den FC Bayern gebunden, der ihn im vergangenen März von allen Aufgaben entbunden hatte. Bayern-Ehrenpräsident Uli Hoeneß hatte aber bereits angedeutet, dass ein Wechsel Nagelsmanns zum DFB am FC Bayern «sicher nicht scheitern» würde.

Neuendorf, Völler und Watzke entscheiden

Beim DFB sind Verbandspräsident Bernd Neuendorf, Sportdirektor Rudi Völler, der nach der Trennung von Hansi Flick für das Frankreich-Spiel am Dienstag (2:1) übernommen hatte, und DFL-Aufsichtsratschef Hans-Joachim Watzke maßgeblich für die Suche verantwortlich. «Es werden 1.000 Namen gehandelt», sagte Neuendorf am während seiner Rede bei der Gala zum 60. Jahrestag der Bundesliga-Gründung. Der 62-Jährige und auch Watzke bekräftigten, dass sich der DFB in «einem Prozess» befinde, in dem Namen zunächst nachrangig seien. Die Nachfrage nach Verhandlungen mit Nagelsmann verneinte Watzke.

«Wir machen das Schritt für Schritt», sagte Neuendorf. In vielen Gesprächen werde zunächst das Profil festgelegt, dann ganz konkret in die Verhandlungen eingestiegen. «Wir versuchen, eine überzeugende Lösung zu finden», sagte Neuendorf, laut dem offen ist, ob der neue Bundestrainer nur für die EM 2024 übernehmen soll oder auch darüber hinaus.

Völler an der Seitenlinie keine Option

Dass Völler für das Heim-Turnier übernimmt, ist laut Neuendorf nicht der Plan. Der einstige Teamchef selbst hatte weitere Spiele an der Seitenlinie ausgeschlossen. 

Neuendorf verglich die Situation mit einem Trainerwechsel in der Bundesliga, der meist viel schneller vollzogen werden könne. Beim DFB müssten viel mehr handelnde Personen einbezogen werden, die Entscheidung treffen am Ende der Aufsichtsrat und die Gesellschafterversammlung. «Da hängt viel Geld dran», sagte Neuendorf zudem. Flick hat weiter einen gültigen Vertrag bis nach der EM 2024.

Matarazzo: «Ich traue Julian alles zu»

Pellegrino Matarazzo kann sich seinen früheren Weggefährten Julian Nagelsmann als Bundestrainer der deutschen Fußball-Nationalmannschaft gut vorstellen. «Ich habe jetzt längere Zeit nicht mehr mit Julian gesprochen über seinen aktuellen Lebensweg und wohin seine Gedanken gehen», sagte der Coach der TSG 1899 Hoffenheim bei einer Pressekonferenz. «Ich kann nur sagen: Ich traue Julian alles zu, weil er intelligent ist. Er ist lernfähig und sehr ehrgeizig.» 

Matarazzo war einst Co-Trainer von Nagelsmann, der bei den Kraichgauern zum Bundesliga-Trainer und Starcoach  (2016 bis 2019) aufgestiegen war. Der 45-Jährige schloss 2016 den Lehrgang zum Fußball-Lehrer gemeinsam mit Nagelsmann ab.

Auch Fischer vertraut Nagelsmann

«Logisch glaube ich, dass Julian diesen Job übernehmen kann», sagte Unions Trainer Urs Fischer und schob hinterher: «Ich traue jedem Trainerkollegen den Job zu». 

Gerüchte, dass auch er Nachfolger von Hansi Flick werden könnte, nahm Fischer schmunzelnd zur Kenntnis. «Es wurde an mich herangetragen. Selber gelesen habe ich es nicht», berichtete der 57-Jährige, der keinen Gedanken an einen Wechsel zum Deutschen Fußball-Bund verschwendet hat. «Ich kann versichern, dass ich da, wo ich bin, sehr, sehr zufrieden bin.»