Mehrheit hält Flüchtlingsandrang für nicht verkraftbar
Eine Mehrheit der Deutschen hält laut einer Umfrage das Land inzwischen mit der Zuwanderung von Migranten für überfordert. Im veröffentlichten ZDF-«Politbarometer» sagten 52 Prozent der Befragten, dass Deutschland die vielen Flüchtlinge aus Krisengebieten nicht verkraften könne. 45 Prozent machen sich da keine Sorgen. Im März war das Meinungsbild noch umgekehrt: 51 Prozent waren der Meinung, dass das Land dies verkraften könne, und 46 Prozent hatten Zweifel.
Zuletzt hat der Umfrage der Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen zufolge die Wichtigkeit des Themas Asyl und Flüchtlinge kontinuierlich zugenommen. Es liegt jetzt bei den größten Problemen mit 19 Prozent auf Platz zwei hinter dem Themenbereich Klima/Energie, der auf 50 Prozent kommt. Mehr als zwei Drittel der Befragten (68 Prozent) finden, dass der Bund in diesem Zusammenhang für die Kommunen bei der Unterbringung der Flüchtlinge zu wenig tue. 21 Prozent befanden, er engagiere sich ausreichend.
Für die Pläne der Europäischen Union, in Zukunft Flüchtlinge mit geringen Bleibechancen an den Außengrenzen der EU festzuhalten und dort deren Chance auf Asyl zu prüfen, gibt es große Zustimmung. 70 Prozent der Befragten halten die noch nicht endgültig beschlossenen Pläne für gut. 23 Prozent sprechen sich dagegen aus. Bei Anhängern der AfD (92 Prozent), CDU/CSU (82 Prozent), FDP (73 Prozent) und SPD (71 Prozent) gibt es deutliche Mehrheiten, die diesen Plan unterstützen. Bei den Anhängern der Grünen lehnt das fast die Hälfte ab (47 Prozent) und bei denen der Linken eine klare Mehrheit (57 Prozent).