Nach dem verheerenden Terroranschlag in der Stadt Kerman hat Irans Geheimdienst nach eigenen Angaben neun Menschen festgenommen. Die Festnahmen im Zusammenhang mit dem doppelten Selbstmordanschlag vom Mittwoch erfolgten in sechs Provinzen, wie die staatliche Nachrichtenagentur Irna unter Berufung auf eine Mitteilung des Geheimdienstes berichtete. Die Personen seien Teil eines Netzwerkes von Unterstützern der Attentäter gewesen.
Bei einer Razzia der Unterkunft der beiden Selbstmordattentäter in Kerman seien weitere Sprengstoffgürtel gefunden worden, hieß es in der Geheimdienstmitteilung weiter. Einer der beiden Attentäter habe die tadschikische Staatsbürgerschaft gehabt. Unabhängig überprüfen lassen sich Informationen des iranischen Geheimdienstes nicht.
Bei dem Anschlag am Mittwoch rissen zwei Attentäter 89 Menschen in den Tod und verletzten rund 280 weitere. Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) reklamierte die Attacke für sich. Sie galt einer Trauerveranstaltung anlässlich des Todestags des iranischen Generals Ghassem Soleimani in dessen Heimatstadt. Es war die tödlichste Attacke in der rund 45-jährigen Geschichte der Islamischen Republik. Der sunnitische IS betrachtet die im Iran vorherrschende schiitische Bevölkerungsmehrheit als Abtrünnige des Islams und verachtet sie.