Karriereende von Rafael Nadal

Nadal: «Will als gute Person in Erinnerung bleiben»

Dass die Karriere von Rafael Nadal diese Woche vorbei ist, war allen bewusst. Das frühe Ende kommt dann aber doch abrupt.

Rafael Nadal hat in seiner eindrucksvollen Karriere praktisch alles gewonnen. 22 Grand-Slam-Titel, allein 14 Mal die French Open, Gold bei Olympia. Doch als in Malaga das Ende seines Tennis-Lebens plötzlich feststeht, will er nicht an Titeln und Trophäen gemessen werden. «Die Art und Weise, wie ich in Erinnerung bleiben will, ist als eine gute Person aus einem kleinen Dorf auf Mallorca», sagte Nadal nach dem Aus der spanischen Mannschaft bei den Davis Cup Finals.

Mit einer klaren Zweisatz-Niederlage gegen Botic van de Zandschulp hatte Nadal die überraschende 1:2-Niederlage gegen die Niederlande im Viertelfinale selbst eingeleitet. Als anfeuernder Zuschauer auf der Tribüne erlebte er schließlich auf der Tribüne, wie seine Zeit als Aktiver mit der Niederlage des spanischen Doppels um kurz nach Mitternacht ohne eigenes Zutun zu Ende ging.

Auch Veranstalter überrascht

Ein Ende, auf das auch die Veranstalter an diesem Abend offenbar nicht so richtig vorbereitet waren. Es dauerte eine Weile, ehe die Abschiedszeremonie für einen der größten Sportler der Welt begann. In einer langen Rede bedankte sich Nadal bei seiner Familie und vielen Weggefährten. Seine Frau Maria und sein zwei Jahre alter Sohn Rafael verfolgten die Worte gerührt auf der Tribüne.

Lange Zeit konnte Nadal die Tränen bei der zunächst erstaunlich emotionslosen Ehrung unterdrücken. Doch als auf dem Videowürfel Botschaften von alten Rivalen wie Roger Federer oder Novak Djokovic und spanischen Fußballstars wie Andrés Iniesta oder Raúl eingeblendet wurden, flossen doch die Tränen.

«Viele Leute arbeiten hart. Viele Leute versuchen jeden einzelnen Tag ihr Bestes. Ich hatte sehr viel Glück. Ich war ein Kind, das seinen Traum verfolgt und das mehr erreicht hat, als ich mir je erträumt hätte», sagte Nadal und wurde ein letztes Mal von seinen Fans bejubelt.

Letzte Schinderei wird nicht belohnt

Noch einmal hatte der 38-Jährige in den vergangenen Wochen in seiner Akademie auf Mallorca alles versucht, um sich für den Schlussakt seiner Karriere in Form zu bringen. Doch die körperlichen Strapazen einer 22 Jahre langen Karriere waren in seinem letzten Spiel einfach nicht mehr zu kaschieren.

Seit seinem letzten Grand-Slam-Titel bei den French Open 2022 hatte Nadal nur noch sporadisch spielen können. Immer wieder wurde er von Verletzungen gestoppt. Sein letztes offizielles Spiel hatte er bei den Olympischen Spielen in Paris Ende Juli gegen den Serben Novak Djokovic bestritten. In Malaga sollten noch ein paar Partien dazukommen. Aber daraus wurde nichts.