Neuseeland streitet über Ersatzflugzeug für Premier
Die Reise des neuseeländischen Ministerpräsidenten Chris Hipkins nach China hat schon bei der Anreise für Ärger gesorgt. Grund: Wegen Bedenken bezüglich der Zuverlässigkeit des Flugzeugs, mit dem der Regierungschef unterwegs ist, wurde die Maschine am Sonntag von einer leeren Boeing 757 begleitet.
Die Opposition kritisierte die Maßnahme inmitten der Klimakrise heftig: Der Vorsitzende der National Party, Christopher Luxon, wies Medienberichten zufolge vor allem auf die hohen Kohlendioxidemissionen hin, die völlig unnötig gewesen seien.
Der Labour-Chef Hipkins ist bis Freitag mit einer großen Wirtschaftsdelegation in China unterwegs. Er wollte noch heute mit Staats- und Parteichef Xi Jinping zusammentreffen.
Immer wieder Pannen
Durch die Begleitmaschine sollten Pannen, wie sie in der Vergangenheit passiert sind, vermieden werden, schrieb die Zeitung «New Zealand Herald». Denn die Regierenden des Pazifikstaats hatten schon öfter Pech mit ihren Flugzeugen bei offiziellen Reisen:
Ex-Ministerpräsidentin Jacinda Ardern war 2022 in der Antarktis gestrandet und musste von einer italienischen Maschine gerettet werden. Ebenfalls im Vorjahr gab die C-130 Hercules von Ex-Verteidigungsminister Peeni Henare auf den Salomonen den Geist auf. Bereits 2016 musste der damalige Regierungschef John Key einen Trip nach Indien teilweise absagen, weil sein Flugzeug im australischen Townsville kaputtging.
Hipkins' Sprecher versuchte zu beschwichtigen, die zweite Maschine sei gar nicht bis China geflogen, sondern nur bis zu den Philippinen. Sie soll nun ins australische Darwin weiterfliegen und von dort bei Bedarf Unterstützung leisten. Der Vorsitzende der ACT-Partei, David Seymour, rechnete aber vor: «Die Emissionen, die durch das zusätzliche Flugzeug entstanden sind, entsprechen einer dreimaligen Fahrt mit einem Ford Ranger über die Distanz einer Reise zum Mond.» Neuseelands Flugzeugflotte sei «peinlich alt und heruntergekommen.»