Lesebotschafterin

Olivia Jones' Vorbild war Pippi Langstrumpf

Olivia Jones ist Deutschlands wohl bekannteste Dragqueen. Ihre Prominenz setzt sie für allerlei gute Dinge ein - für mehr Toleranz, für St. Pauli - und fürs Lesen.

Olivia Jones' Vorbild war Pippi Langstrumpf. «Sie war die Heldin meiner Kindheit», sagte die Dragqueen der dpa in Mainz. «Ich nehme mir heute noch oft ein Beispiel an ihr: Wild, ein bisschen unerzogen, den Schalk im Nacken und der Gesellschaft den Spiegel vorhalten. Großartig.» Ihre Mutter habe ihr als Kind viele Märchen vorgelesen, erzählte die Lesebotschafterin der Stiftung Lesen. «Das war für mich wie ein Tor zu einer anderen Welt. Das ist etwas, woran man sich sein ganzes Leben erinnert.» Und: «Es schafft zwischen Eltern und Kindern eine innigere Verbindung, als sich immer nur vor dem Fernseher oder dem Tablet zu versammeln.»

Heute liest die 54-Jährige vor allem Sachbücher. «Viel über Achtsamkeit und zur Selbstoptimierung.» Sowie zur Entspannung «Biografien spannender Leute, von Britney Spears bis Michelle Obama». Jones ist selbst auch Bestsellerautorin mit eigenem Kinderbuch: «Keine Angst in Andersrum». Die große Resonanz darauf habe sie auch dazu gebracht, Lesebotschafterin zu werden und Kindern vorzulesen. Mit ihrem Projekt «Olivia macht Schule» setzt sie sich zudem dafür ein, dass Kinder und Jugendliche Zugang zum Lesen finden.

Für ihr Engagement erhält Jones im Rahmen des Deutschen Lesepreises den Sonderpreis für prominentes Engagement. Mit dem Preis werden besondere Leistungen im Bereich der Leseförderung ausgezeichnet. Er wird von der Stiftung Lesen und der Commerzbank-Stiftung in sechs Kategorien vergeben. Die mit insgesamt 25.000 Euro dotierte Auszeichnung wird am 27. Februar in Berlin verliehen.