Paralympics-Verbandschef: Russische Sportler ausschließen
Der deutsche Verbandschef Friedhelm Julius Beucher begrüßt den aktuellen Ausschluss russischer und belarussischer Athleten bei internationalen Para-Veranstaltungen. Und er fordert diesen für den Fall eines anhaltenden Krieges auch für die Paralympics im kommenden Jahr in Paris.
«Ohne Wenn und Aber Nein! Das ist eine Frage der Haltung», sagte der Präsident des Deutschen Behindertensportverbandes der Deutschen Presse-Agentur. «Wenn der Krieg aufhört, haben wir eine andere Situation. Solange er läuft, ist das für mich außerhalb jeder Vorstellungskraft.»
Mit Blick auf die aktuelle Para-Leichtathletik-WM in Paris «beglückwünsche» er die französische Regierung «und besonders die Bürgermeisterin von Paris, Anne Hidalgo, die sagt: «Ich will kein Gastgeber für russische und belarussische Sportler sein, wenn da noch Krieg stattfindet».»
IOC empfiehlt Teilnahme unter Bedingungen
Während das Internationale Olympische Komitee seinen Landesverbänden die Teilnahme unter Bedingungen empfiehlt, sind Para-Sportler nach einem Beschluss des Paralympischen Komitees IPC derzeit ausgeschlossen. «Und ich werde mit der deutschen Delegation Ende September auf dem IPC-Kongress in Bahrain dafür eintreten und kämpfen, dass das so bleibt», sagte Beucher, der von 1998 bis 2002 Vorsitzender des Sportausschusses im Bundestag war.
Zu den IOC-Bedingungen zählen strikte Neutralität, die Einhaltung des Anti-Doping-Codes und der Nachweis, den Krieg nicht aktiv zu unterstützen. Doch das ist für Beucher schwer umzusetzen. «Es mag Sportler geben, die im Innersten dagegen sind», sagte er: «Aber wir machen keine Gewissensprüfung. Das maße ich mir nicht an, beurteilen zu können. Und das können auch das IPC und das IOC nicht.»