Pistorius in Polen: Gespräche über Patriots der Bundeswehr
Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) ist zu einem Besuch im Südosten Polens eingetroffen. Er will dort das Patriot-Kontingent der Bundeswehr besuchen. In einer Kaserne in der Stadt Zamosc ist auch ein Gespräch mit seinem polnischen Amtskollegen Mariusz Blaszczak geplant. Erwartet wird, dass es um die mögliche weitere Stationierung der deutschen Luftverteidigungssysteme geht sowie um ungelöste Streitigkeiten beim Aufbau und Betrieb eines Reparaturzentrums für Kampfpanzer vom Typ Leopard 2, die der Ukraine zur Abwehr des russischen Angriffskriegs überlassen wurden.
Nach dem Gespräch besucht Pistorius die Feuerstellungen der Patriot-Flugabwehrsysteme außerhalb der Stadt. Rund 320 Angehörige der Bundeswehr sind seit Ende Januar in Zamosc im Einsatz. Sie bedienen insgesamt drei Patriot-Systeme an zwei Standorten. Zamosc liegt unweit von Polens Grenze zur Ukraine, die sich seit 16 Monaten gegen eine russische Invasion verteidigt. Die Patriot-Systeme sollen Polens Luftraum schützen.
Um ihre Stationierung hatte es politisches Hickhack zwischen Berlin und Warschau gegeben. Die damalige Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) hatte mit ihrem polnischen Kollegen Blaszczak vereinbart, deutsche Patriots nach Polen zu verlegen. Doch dann schlug Blaszczak plötzlich vor, Deutschland solle die Patriots besser in der Ukraine stationieren. Dies sorgte in Berlin für erhebliche Irritationen. Schließlich einigte man sich doch.