Migration

Polizei in Bulgarien geht gegen Schleuser vor

Bulgarien will in den Schengen-Raum ohne Grenzkontrollen aufgenommen werden. Irreguläre Migration verhindert das. Jetzt hat das Land eine landesweite Aktion gegen Schleuser gestartet.

Polizei in Bulgarien geht gegen Schleuser vor

Die Polizei in Bulgarien hat gut 300 irregulär eingereisten Migranten und 15 Schleuser festgehalten. Das gaben das Innenministerium und die Generalstaatsanwaltschaft des südöstlichen EU-Landes bekannt. In der Hauptstadt Sofia und in weiteren Städten wurden bei der landesweiten Aktion gegen Schleuser den Angaben zufolge Durchsuchungen an Dutzenden Adressen veranlasst.

Die Schleuser seien bei den Routen und beim Transport der Migranten «außerordentlich erfinderisch», sagte der Generalsekretär des Innenministeriums Petar Todorow. Gut 40 Migranten, darunter auch Kinder, seien am Donnerstag in einem Tanklaster beim Dorf Tschepinzi unweit von Sofia entdeckt worden. Das Fahrzeug sei zur Beförderung von Menschen entsprechend umgebaut worden.

Bulgarien will bis 2024 zusammen mit dem Nachbarland Rumänien in den Schengen-Raum ohne Grenzkontrollen aufgenommen werden. Wegen der irregulären Migration blockierte Österreich im Dezember 2022 den Schengen-Beitritt der Länder. Die Niederlande widersetzten sich nur der Schengen-Aufnahme Bulgariens.

Die auf dem Festland 259 Kilometer lange bulgarische EU-Außengrenze zur Türkei wird seit 2017 komplett durch einen Drahtzaun mit Stacheln geschützt und mit Wärmebildkameras überwacht. Migranten überqueren diese Grenze häufig irregulär, um nicht an einem Grenzpunkt in Bulgarien registriert zu werden, und reisen dann in der Regel weiter nach Mittel- und Westeuropa.