Russlands Präsident Wladimir Putin hat bei seinem Staatsbesuch in Nordkorea mit Machthaber Kim Jong Un einen neuen Vertrag über eine allumfassende strategische Partnerschaft unterzeichnet. Das meldeten russische Staatsmedien aus der nordkoreanischen Hauptstadt in Pjöngjang nach rund zweistündigen Gesprächen der beiden Staatschefs. Es handele sich um ein neues grundlegendes Dokument für die Beziehungen Russlands und Nordkoreas, hatte Putin zum Auftakt der Gespräche gesagt.
Der Kremlchef lud Kim Jong Un den russischen Angaben zufolge auch zu einem neuen Besuch ein - diesmal nach Moskau, nachdem sich die beiden im September zuletzt in Wladiwostok getroffen hatten. Es ist Putins erster Aufenthalt in dem Nachbarland seit 24 Jahren.
Das Programm
Putin, der gestern zu dem zweitägigen Staatsbesuch angekommen war, dankte seinem Gastgeber Kim für die Unterstützung der russischen Politik auch im Moskauer Angriffskrieg gegen die Ukraine. Die USA werfen Nordkorea vor, Russland für die Invasion mit Waffen und Munition auszurüsten. Bei der Visite geht es Beobachtern zufolge um weitere Waffenlieferungen von Pjöngjang für Moskaus Krieg gegen die Ukraine.
Geplant sind auch Verhandlungen im größeren Rahmen der Delegationen beider Länder. Neben mehreren gemeinsamen Mahlzeiten ist auch eine Kranzniederlegung und ein gemeinsamer Konzertbesuch angekündigt.
Schon im vergangenen Jahr seien die bilateralen Beziehungen zwischen beiden Ländern erheblich ausgebaut worden, sagte Putin. Bei den Gesprächen soll es nicht zuletzt um Fragen der wirtschaftlichen Zusammenarbeit und internationalen Sicherheit gehen.
Lob für Pjöngjang
Der 71-Jährige sagte mit Blick auf seinen Besuch von 2000, dass sich Pjöngjang zu einer schönen Hauptstadt entwickelt habe. Damals wurde er noch von Kims Vater, Kim Jong Il, empfangen. Putin wurde von einer jubelnden Menschenmenge auf dem Kim-Il-Sung-Platz, dem städtebaulichen und symbolischen Zentrum Pjöngjangs, begrüßt.
Im vergangenen Jahr soll nach Angaben aus dem Weißen Haus die Lieferung von nordkoreanischen Raketen und Artilleriemunition an Russland vereinbart worden sein, die Moskau im Krieg verwendet. Im Gegenzug wird auch die Übergabe von militärischen Schlüsseltechnologien an das wegen seines Atomprogramms international sanktionierte Pjöngjang vermutet. Beide Länder haben eine solche Kooperation bestritten.