Ermittler haben in Belgien zu einem großangelegten Schlag gegen die organisierte Drogenkriminalität ausgeholt. Wie die zuständige Staatsanwaltschaft am Abend mitteilte, wurden zahlreiche Wohnungen und Unternehmen durchsucht und insgesamt 22 Personen festgenommen. Darunter seien auch drei Polizisten gewesen, hieß es.
An den Razzien mit Schwerpunkt in Brüssel und Antwerpen waren den Angaben zufolge mehr als 350 Beamte beteiligt, darunter Spezialkräfte zur Festnahme von potenziell gefährlichen Personen. Insgesamt wurden 45 Durchsuchungsbeschlüsse ausgestellt. Die Ermittler hätten unter anderem Geld, Luxusautos und eine Schusswaffe sichergestellt, hieß es.
Dem Großeinsatz gingen nach Angaben der Staatsanwaltschaft monatelange Ermittlungen voraus. Bei ihnen ging es unter anderen um Kokainimporte über den Hafen von Antwerpen und um bewaffnete Auseinandersetzungen im Drogenmilieu. Einige Protagonisten stehen unter Verdacht, mit Hubschraubern den Transport von Kokain nach England geplant zu haben. Was genau den festgenommenen Polizisten vorgeworfen wird, wurde zunächst nicht bekannt gegeben.
Belgien gilt seit Jahren neben den Niederlanden als einer der wichtigsten Umschlagplätze für Rauschgift in Europa. Grund sind vor allem Einfuhren über den Hafen von Antwerpen. Immer wieder kommt es auch zu gewaltsamen Auseinandersetzungen im Drogenmilieu. Anfang des vergangenen Jahres starb dabei auch ein elfjähriges Mädchen.