Münchner Sicherheitskonferenz

Söder weist Vance-Äußerung zu Koalition mit AfD zurück

Der US-Vizepräsident sorgt mit einem kurzen Hinweis zur künftigen Koalitionsbildung in Deutschland für Unruhe am Rande der Münchner Sicherheitskonferenz. Das bleibt nicht lange unbeantwortet.

CSU-Chef Markus Söder hat die Äußerung von US-Vizepräsident J.D. Vance zu einer Koalition von Union und AfD eine klare Absage erteilt. «Wir nehmen jede Meinung ernst, aber mit wem wir koalieren, das entscheiden wir schon selbst», sagte der bayerische Ministerpräsident am Rande der Münchner Sicherheitskonferenz auf Anfrage von Journalisten. CDU und CSU haben bislang immer eine Zusammenarbeit oder gar eine Koalition mit der AfD kategorisch ausgeschlossen.

Kritik: Europas Regierungschefs haben Angst vor eigenem Volk 

Söder reagierte damit auf eine Aussage von Vance. Dieser hatte in einem Interview des «Wall Street Journal» vor der Münchner Sicherheitskonferenz erklärt, er werde bei deutschen Politikern darauf drängen, mit allen Parteien einschließlich der AfD zusammenzuarbeiten. Er und US-Präsident Donald Trump befürchteten, europäische Staats- und Regierungschefs hätten irgendwie Angst vor ihrem eigenen Volk, sagte Vance demnach außerdem.

Söder: Nicht jammern über US-Pläne, aber auch nicht unterwerfen

Söder betonte mit Blick auf die deutsch-amerikanische Zusammenarbeit, Deutschland werde «nicht jammern über neue Pläne» der USA, «wir werden uns aber auch nicht unterwerfen und wir raten zur Gemeinsamkeit statt zu Alleingängen». Zur Zukunft der amerikanischen Truppen in Deutschland, sagte Söder, «wir haben sie sehr gern bei uns, möchten sie auch behalten».