Springreiter Beerbaum beendet Karriere
Ludger Beerbaum hat in Aachen das Ende seiner Reitport-Karriere verkündet. Der viermalige Olympiasieger ist der weltweit erfolgreichste Springreiter nach dem 2018 gestorbenen Hans Günter Winkler. Der 59 Jahre alte Beerbaum gewann unter anderem acht Goldmedaillen bei Welt- und Europameisterschaften.
Noch während des CHIO in Aachen war Beerbaum unschlüssig, wann er aufhören soll. «Gute Frage», sagte er der Deutschen Presse-Agentur: «Die stelle ich mir selber auch.» Mit 60 Jahre wolle er nicht mehr Turniere reiten, hatte der Springreiter vor ein paar Jahren gesagt. «Aber ich habe das nicht unterschrieben», fügte Beerbaum lächelnd an – und entschied sich nun nach eigener Aussage spontan, die Laufbahn zu beenden.
«Ich darf auf eine tolle Zeit als Reiter blicken, habe die ganze Welt bereist und wunderschöne Erlebnisse gehabt», sagte Beerbaum beim Abschied: «Jetzt ist die Zeit gekommen, Platz für die jüngere Generation zu machen. Es ist mir eine Freude, beim schönsten Turnier der Welt diesen für mich nicht leichten Schritt zu gehen.»
Dank an die Aachener Fans
Beerbaum betonte: «Ich danke dem Aachener Publikum von ganzem Herzen für die jahrzehntelange Unterstützung, die mir und meinen Pferden zuteilwurde.» Dreimal hatte er unter anderem den Großen Preis von Aachen gewonnen, zuletzt 2003. In seiner Erfolgsstatistik stehen zudem neun deutsche Meisterschaften.
«Ich werde weiterhin mein Leben dem Pferdesport widmen», kündigte er an: «Ganz ohne Reiten kann ich nicht sein, da dies mein Lebensinhalt war und ist. Deshalb werde ich Pferde weiterhin ausbilden und auch hin und wieder in kleinem Rahmen bei Turnieren vorstellen.» Außerdem betreibt er Pferdehandel und organisiert Turniere.
Beim Großen Preis belegte er vor 40.000 Zuschauern zum Abschluss mit der Stute Mila nach einem Fehler am Wassergraben Rang 25. Ansonsten humpelte er über das Gelände. Anfang März war der Reiter beim Turnier in Doha gestürzt und hatte sich einen Beinbruch zugezogen. Erst Anfang des Monats hatte Beerbaum sein Comeback gegeben – um nun doch die Karriere zu beenden.