Kriminalität

Starker Andrang bei Mordprozess zu Schüssen in Mercedes-Werk

Im Mai fielen im Sindelfinger Mercedes-Werk Schüsse - zwei Männer starben. Es waren die Vorgesetzten eines 53-Jährigen, der jetzt vor Gericht steht. Das Motiv: völlig unklar. Bringt der Prozess Licht ins Dunkel?

Starker Andrang bei Mordprozess zu Schüssen in Mercedes-Werk

Sechs Monate nach den tödlichen Schüssen auf zwei Menschen im Mercedes-Werk in Sindelfingen bei Stuttgart hat der Mordprozess gegen den mutmaßlichen Schützen unter großem Andrang und hohen Sicherheitsvorkehrungen begonnen. Der damals 53 Jahre alte Angeklagte soll im vergangenen Mai während der Frühschicht in einer Produktionshalle zwei türkische Landsleute erschossen haben.

Vom Prozess vor dem Landgericht in Stuttgart versprechen sich auch die Angehörigen und Kollegen der beiden Opfer Antworten. Einige Nebenkläger trugen beim Auftakt schwarze T-Shirts mit dem Porträt eines der Opfer. Das Motiv für die Bluttat ist bislang völlig unklar. Ermittler hatten danach auch einen politischen Streit nicht ausgeschlossen. Der Verteidiger des Angeklagten will später im Namen seines Mandanten auch eine Erklärung vorlesen.

Der mutmaßliche Täter und die Opfer waren bei derselben Logistikfirma auf dem Werksgelände beschäftigt. Nach Ansicht der Staatsanwaltschaft hatte der Mann seine zwei 44 und 45 Jahre alt gewordenen Vorgesetzten «absichtlich» und «heimtückisch aus nächster Nähe unter Einsatz einer Schusswaffe getötet». Mit einem Urteil wird frühestens in zwei Monaten gerechnet.