Steinmeier würdigt Loriot zum 100.
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat Loriot zu seinem 100. Geburtstag gewürdigt und an die Entstehung der Waldmops-Figuren in Brandenburg an der Havel erinnert. Dort wurde der Humorist, Karikaturist und Schauspieler Vicco von Bülow am 12. November 1923 geboren.
Zu seinen Ehren sind laut Angaben der Stadt mehr als 25 gehörnte Waldmöpse - eine Kunstfigur aus einem Loriot-Sketch - als Bronzeskulpturen zu sehen. Loriot, der 2011 am Starnberger See starb, ist auf dem Waldfriedhof in Berlin-Charlottenburg begraben.
Steinmeier, der als Bundestagsabgeordneter seinen Wahlkreis in Loriots Geburtsstadt hatte, schrieb in einer launigen Würdigung: «Ich bin mitschuldig an einer kleinen zoologischen Sensation. Brandenburg an der Havel ist zum weltweit wohl einzigen Biotop geworden, in dem die Wilden Waldmöpse ihr Zuhause haben - jene Spezies, die einst Loriot entdeckt hatte.» Er habe mit anderen kulturinteressierten Bürgerinnen und Bürger einen Kulturverein gegründet, der zur Bundesgartenschau im Jahr 2015 in Brandenburg/Havel den großen Sohn der Stadt ehren wollte.
Waldmops-Figuren und Schuhabdrücke
«Wer Loriot ehren will, kommt sich irgendwie immer vor, als wolle er, eifrig bemüht und ehrlich empfunden, etwas Würdevolles sagen, habe dabei aber eine Nudel auf der Nase», so Steinmeier, der an das Zitat «Hildegard, bitte sagen Sie jetzt nichts!» aus den Loriot-Klassiker «Die Nudel» aus den 70er Jahren erinnerte. Ein konventionelles Denkmal - Loriot auf einem Podest - sei nicht infrage gekommen, meinte Steinmeier.
Es wurde schließlich ein Sockel nur mit Schuhabdrücken Loriots geschaffen und die Waldmops-Figuren, die am Havelufer, auf Wiesen und an Loriots Taufkirche stehen. Künstler wie Armin Müller-Stahl, Sten Nadolny, Gerhard Polt, Günter Grass und Martina Gedeck hätten Benefizveranstaltungen unterstützt, um die «Auswilderung» zu finanzieren, schilderte Steinmeier. «Ich bin mir sicher: Loriot wäre glücklich darüber, dass seine Heimatstadt Brandenburg nun zum einzigen Waldmopsbiotop der Welt geworden ist.»
Der Mops war das Lieblingstier von Vicco von Bülow, der auch für das Zitat bekannt ist: «Ein Leben ohne Mops ist möglich, aber sinnlos.»
Vicco von Bülow blieb seiner brandenburgischen Geburtsstadt, wo er seine ersten drei Lebensjahre verbrachte, stets verbunden. Nach der Wende rief er eine Stiftung ins Leben und setzte sich mit Spendenaufrufen unter anderem für die Rettung des Doms in der Havelstadt ein.