Klimawandel

Studie: Luftturbulenzen haben deutlich zugenommen

Luftturbulenzen - gab's schon immer. Der Flieger in die Sommerferien könnte aber viel wahrscheinlicher erfasst werden. Wissenschaftler sehen eine deutliche Verbindung zur CO2-Menge in der Atmosphäre.

Studie: Luftturbulenzen haben deutlich zugenommen

Wenn Familien in den am Donnerstag in NRW beginnenden Sommerferien in den Urlaub fliegen, ist ihr Flug statistisch gesehen unruhiger als noch vor einigen Jahren: Luftturbulenzen, die Flugzeuge «aus heiterem Himmel» im freien Flug erfassen, haben einer Studie zufolge in den vergangenen vier Jahrzehnten zugenommen.

Besonders stark war der Anstieg über den USA und dem Nordatlantik, es sind aber auch andere Regionen betroffen, etwa Routen über Europa. Das geht aus einer Studie von Wissenschaftlern der Universität Reading hervor.

Diese konzentriert sich auf Klarluftturbulenzen, die nicht etwa vorhersehbar an Gebirgszügen auftreten, sondern den Flieger überraschend im freien Flug erfassen. Ein zentrales Ergebnis der Anfang Juni veröffentlichten Studie: Diese Turbulenzen haben von 1979 bis 2020 zugenommen. Die Gesamtdauer schwerer Turbulenzen über dem Nordatlantik etwa stieg um 55 Prozent.

Die Wissenschaftler prognostizieren eine weitere Zunahme bei fortschreitendem Klimawandel. «Wenn wir mit Supercomputern eine Zukunft simulieren, in der die CO2-Menge in der Atmosphäre doppelt so hoch ist wie in der vorindustriellen Zeit, dann sehen wir etwa doppelt oder sogar dreimal so viele schwere Klarluftturbulenzen», sagt Co-Autor Paul Williams.

Einen Zusammenhang mit dem Klimawandel hatten die Autoren bereits in früheren Studien hergestellt. Williams erklärte, in Reiseflughöhe erwärme der Klimawandel das Gebiet südlich des Jetstreams stärker als das Gebiet nördlich davon. Der größere Temperaturunterschied führt zu schärferen Änderungen der Windrichtung und somit zu mehr Turbulenzen.