Konflikte

Sudan: 3,3 Millionen Vertriebene nach 100 Tagen Konflikt

Im Sudan wird seit April ein machtinterner Konflikt äußerst blutig ausgetragen. Millionen Menschen sind auf der Flucht. UN-Hochkommissar Grandi fordert ein schnelles Ende der Gewalt.

Sudan: 3,3 Millionen Vertriebene nach 100 Tagen Konflikt

Seit dem Ausbruch des Konflikts im Sudan vor 100 Tagen sind laut dem UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR mehr als 3,3 Millionen Menschen vertrieben worden. Davon seien etwa 740.000 Menschen ins benachbarte Ausland geflohen, berichtete die Organisation am Montag in Genf.

«Das muss aufhören», verlangte der Flüchtings-Hochkommissar der Vereinten Nationen, Filippo Grandi. «Es ist an der Zeit, dass alle Konfliktparteien diesen tragischen Krieg sofort beenden», sagte er. Bis zur Aufnahme eines Dialogs zwischen den Seiten müssten die Flüchtenden vor Gewalt geschützt werden.

Die Zustände in den Gastländern Ägypten, Äthiopien, dem Südsudan, dem Tschad und der Zentralafrikanischen Republik seien «grauenvoll», beklagte die UNHCR in ihrer Mitteilung. Flüchtlingszentren seien überfüllt, und im Sudan hätten die vielen Binnenvertriebenen mit ähnlichen Kapazitätsproblemen zu kämpfen.

Die derzeitige Regenzeit erschwert laut UNHCR die Arbeit der Hilfsorganisationen und den Transport der Geflüchteten. Außerdem würden die Betroffenen unter den stark steigenden Preisen für Essen und Treibstoffe leiden, hieß es.

In dem Land im Nordosten Afrikas kämpft die Armee unter Staatschef Abdel Fattah al-Burhan seit Mitte April gegen die Paramilitär-Miliz RSF des ehemaligen Vizemachthabers Mohammed Hamdan Daglo. Die Generäle hatten sich gemeinsam an die Macht geputscht, dann aber zerstritten.