Neue Schießübungen des nordkoreanischen Militärs nahe der umstrittenen innerkoreanischen Seegrenze haben in Südkorea erneut für Unruhe gesorgt. Die Bewohner grenznaher südkoreanischer Inseln vor der Westküste seien von Behörden dazu aufgerufen worden, sich vorsichtshalber nicht im Freien zu bewegen, berichtete die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap.
Nach Angaben des südkoreanischen Generalstabs unternahm das Militär in Nordkorea erneut Artillerieübungen. Etwa 90 Granaten seien nördlich der Seegrenzlinie im Gelben Meer ins Wasser gefallen. Sie hätten keine Schäden angerichtet.
Schießübungen bereits am Freitag und Samstag
Nordkorea hatte nach Angaben Südkoreas bereits am Freitag und Samstag Artilleriegeschosse in eine militärische Pufferzone im Gelben Meer gefeuert. Südkorea warf dem weithin abgeschotteten Nachbarland vor, die Spannungen weiter zu verschärfen.
Am Freitag hatte Südkoreas Militärs auf den Abschuss von etwa 200 Granaten durch Nordkorea ins Gelbe Meer mit eigenen Schießübungen auf zwei grenznahen Inseln reagiert.
Das Gebiet um die Seegrenze ist in der Vergangenheit wiederholt Schauplatz von Gefechten zwischen Kriegsschiffen beider Länder gewesen. Die sogenannte Nördliche Grenzlinie (NLL), die nach dem Korea-Krieg (1950-53) einseitig von einem UN-Kommando gezogen wurde, wird von Nordkorea nicht anerkannt.