Suche in Australien

T-Shirt-Fund nährt Sorgen: Krokodil soll Kind getötet haben

Seit Tagen wird im abgelegenen Norden Australiens ein Kind vermisst. Die Polizei sucht nach einem Krokodil, das das Mädchen attackiert haben soll. Jetzt gibt es eine Spur.

Bei der Suche nach einem im Norden Australiens vermissten Kind haben die Einsatzkräfte ein T-Shirt der Zwölfjährigen gefunden. Die Behörden gehen davon aus, dass das Mädchen von einem Krokodil angegriffen wurde. Das Kleidungsstück sei flussaufwärts von der Stelle gefunden worden, an der das Kind am Dienstag zuletzt gesehen worden war, berichtete der australische Sender ABC unter Berufung auf die Polizei. 

Die Suche in einer abgelegenen Region des Northern Territory geht derweil weiter. Beamte sind rund um den Wasserlauf Mango Creek mit Booten und einem Hubschrauber im Einsatz. Polizeiminister Brent Potter hatte zuvor erklärt, dass es wohl keine Hoffnung mehr gebe, das Mädchen lebend zu finden und mittlerweile von einer Bergungsmission gesprochen werden könne. Die Familie und Freunde des vermissten Kindes seien «völlig verzweifelt», sagte Polizeisprecherin Erica Gibson. 

Dem ABC-Bericht zufolge machte die Familie in dem Gebiet nahe der Aborigine-Gemeinde Nganmarriyanga Urlaub und war gerade im Wasser, als das Kind plötzlich verschwand. In unmittelbarer Nähe soll anschließend ein Krokodil gesichtet worden sein.

Salties und Freshies

Nach Regierungsangaben gibt es im Northern Territory über 100.000 Salzwasserkrokodile - mehr als in jedem anderen Bundesstaat Australiens. Die Tiere, die auch «Salties» genannt werden, gelten als extrem aggressiv. In dem Gebiet gibt es auch Süßwasserkrokodile («Freshies»), die jedoch weniger gefährlich sind. 

Durchschnittlich kommt es im ganzen Land zu zwei tödlichen Krokodilattacken pro Jahr. Erst im Juni hatten Mitglieder einer Aborigine-Gemeinde in der Region ein «Problemkrokodil», das sich zuvor immer wieder Tieren und Menschen genähert hatte, erschossen und gemeinschaftlich verspeist.