Die Verdienste der Tarifbeschäftigten sind im vergangenen Jahr erneut hinter der allgemeinen Preisentwicklung zurückgeblieben.
Die tariflich bezahlten Arbeitnehmer erhielten zwar durchschnittlich 3,7 Prozent mehr Geld als im Jahr zuvor, wie das Statistische Bundesamt am Freitag berichtete. Dem stand aber eine Inflation von 5,9 Prozent gegenüber. 2023 war damit trotz deutlicher Lohnsteigerungen das dritte Jahr in Folge mit kräftigen Kaufkraftverlusten für die Tarifbeschäftigten. 2022 war das Verhältnis noch ungünstiger bei 2,2 Prozent höheren Verdiensten, die einer Inflation von 6,9 Prozent gegenüberstanden.
Einen großen Teil der aktuellen Verdienststeigerungen machen die tariflich vereinbarten Sonderzahlungen aus. Ohne sie wären die Gehälter nur um 2,4 Prozent gestiegen. Typischerweise wurden sogenannte Inflationsausgleichsprämien ausgehandelt, die vom Staat bis zu einer Höhe von 3000 Euro steuer- und abgabenfrei gestellt werden. Diese Festbeträge bewirken in den unteren Lohngruppen höhere Effekte. Ungelernte und angelernte Arbeitskräfte konnten so die prozentual höchsten Steigerungen realisieren. Nach Branchen aufgeteilt waren die Zuwächse am höchsten bei den sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen (+7,8 Prozent), im Gastgewerbe (+7,1 Prozent) und im verarbeitenden Gewerbe (+5,4 Prozent).