Union-Trainer: Bei Anpfiff im Tunnel, Licht beim Abpfiff
Union Berlins Premierensaison in der europäischen Meisterklasse soll auf keinen Fall zur Null-Punkte-Qual werden. Vor dem ersten Champions-League-Spiel in der Vereinsgeschichte hatte Trainer Urs Fischer immer wieder betont, dass sie diese Partien auch genießen müssten.
Am vierten Spieltag droht den Eisernen aber schon das Scheitern. Verlieren sie heute bei der SSC Neapel erneut, können sie auch in den beiden noch ausstehenden Partien nicht mehr den Einzug in die K.o.-Runde schaffen. Und das nach mittlerweile zwölf Niederlagen in Serie in drei Wettbewerben.
«Natürlich ist das nicht das gleiche Genießen, wenn du solch eine Phase erlebst», sagte Fischer bei der Pressekonferenz im Stadio Diego Armando Maradona. Trotzdem müssten sie es versuchen, «weil wir ein Jahr lang hart dafür gearbeitet haben».
Nach dem Aufstieg 2019 hatten die Unioner in der ersten Bundesligasaison souverän den Verbleib geschafft. Es folgte die Qualifikation für die Conference League, danach für die Europa League und vergangene Saison überraschend für die Champions League.
Um erfolgreich Fußball spielen zu können, bedürfe es auch der nötigen Freude und dem nötigen Spaß, betonte Fischer. In den Vorbereitungstagen auf die Partie in Neapel habe seine Mannschaft ihm gezeigt, «dass sie bereit ist, über 90 Minuten alles zu versuchen, um die drei Punkte mit nach Berlin zu nehmen». Auf die Frage, inwiefern er denn die Partie genießen könne, sagte der 57 Jahre alte Schweizer: «Wenn ein Spiel beginnt, bin ich im Tunnel.» Wenn der Schiedsrichter «dann abpfeift, sehe ich wieder ein bisschen Licht».