Vater und Bruder wegen Morddrohungen vor Gericht
Wegen Morddrohungen und Gewalttaten gegen die eigene Tochter und Schwester stehen seit Dienstag erneut zwei Männer in Augsburg vor Gericht. Der 45 Jahre alte Vater und sein ältester, 24 Jahre alter Sohn sollen die Jugendliche massiv misshandelt und bedroht haben, weil das Mädchen durch eine Beziehung zu einem Freund nach Ansicht der Angeklagten die Familienehre beschmutzt haben soll. Die Angeklagten gehören laut Staatsanwaltschaft der jesidischen Glaubensrichtung an, die nur Beziehungen innerhalb der Jesiden erlaube.
Das Augsburger Amtsgericht hatte die beiden Männer im März bereits zu jeweils drei Jahren und acht Monaten Gefängnis verurteilt. Nachdem von den Angeklagten und der Staatsanwaltschaft Berufung eingelegt wurde, muss der Fall nun am Landgericht in Augsburg neu verhandelt werden.
Die Vorsitzende Richterin Claudia Kögel machte zu Beginn des neuen Prozesses klar, dass die beiden Männer keinesfalls mit milderen Urteilen rechnen könnten, wenn sich die in der ersten Instanz festgestellten Vorwürfe bestätigten. Eine Bewährungsstrafe hält die Richterin für ausgeschlossen. Vater und Sohn sitzen bereits seit längerer Zeit in Untersuchungshaft. Für den neuen Prozess sind noch weitere Verhandlungstage bis Januar geplant.