Verletzte bei Ammoniak-Austritt - Warnung für Grenzgebiet
Bei einem Ammoniak-Austritt in einem Betrieb in Niederbayern sind am Dienstag mindestens neun Menschen verletzt worden. Die Firma in Ortenburg im Landkreis Passau wurde evakuiert, wie ein Sprecher der Polizei mitteilte.
«Nach momentaner Gefährdungseinschätzung reicht der Gefahrenbereich bis Pocking und die Grenze nach Österreich in Richtung Schärding», teilte der Sprecher weiter mit. Die Bevölkerung werde gebeten, Fenster und Türen geschlossen zu halten und Rundfunkdurchsagen zu verfolgen.
Zahlreiche Einsatzkräfte von Polizei und Feuerwehren aus umliegenden Gemeinden sind zu dem Einsatz im Ortsteil Sammarei geeilt. Die Helfer gingen zunächst davon aus, dass rund 800 Kilogramm Ammoniak ausgetreten sind. Die Einsatzkräfte brachten den Angaben nach zunächst alle Betroffenen in Sicherheit und wollten dann das weitere Vorgehen besprechen.
Die Verletzten wurden in umliegende Krankenhäuser gebracht. Von der Evakuierung waren nach ersten Informationen der Polizei rund 50 Menschen betroffen. Die Beschäftigten sollten nach der Evakuierung medizinisch überprüft werden.
Das Landratsamt Passau hat ein Bürgertelefon eingerichtet, an das sich Betroffene mit Fragen wenden können. Die Behörde wies zudem darauf hin, in den umliegenden Ortschaften und in südöstlicher Windrichtung des Ortsteils Sammarei Lüftungsanlagen abzuschalten und sich möglichst nicht im Freien aufzuhalten.
Ammoniak ist nach Angaben des Umweltbundesamts eine gasförmige Stickstoff-Verbindung. Es breitet sich in der Luft aus, reagiert mit anderen Luftschadstoffen und bildet Feinstaub. Ammoniak selbst und die in der Luft gebildeten Feinstaubpartikel gefährden demnach die menschliche Gesundheit und schädigen Pflanzen und Ökosysteme.