Krise bei Volkswagen

VW-Chef hält an Schließung von Fabriken fest

Im Streit um Einsparungen bei VW bleibt das Unternehmen hart: Die Kapazitäten sollen schnell runter. Die IG Metall reagiert in der Tarifrunde mit Warnstreiks Anfang Dezember.

Volkswagen hält trotz des Widerstands seiner Beschäftigten an den Plänen zu Werksschließungen in Deutschland fest. «Wir müssen unsere Kapazitäten verringern und an die neuen Realitäten anpassen», sagte VW-Markenchef Thomas Schäfer der «Welt am Sonntag». Komponentenstandorte und die Fahrzeugwerke gehörten dazu. Auf die Frage, ob VW auf eine Werkschließung verzichten könne, sagte Schäfer: «Wir sehen das aktuell nicht.» 

Auch die angedrohten Kündigungen wollte Schäfer nicht ausschließen. Der Stellenabbau «über die demografische Kurve und mit den bisherigen Instrumenten wie Altersteilzeit und Aufhebungsangeboten wird nicht reichen», sagte er. Das würde zu lange dauern. Bei der Neuaufstellung der Marke denke er an einen Zeitraum von drei oder vier Jahren.

Der Forderung der IG Metall nach Gehaltskürzungen im Management stimmte Schäfer zu. «Wenn es eine Vereinbarung in den Tarifverhandlungen gibt, dann gehört es für mich dazu, dass Vorstand und Management einen Beitrag leisten», sagte er. Bereits seit Januar sei das Fixgehalt des Vorstands um fünf Prozent reduziert, das Management verzichte außerdem auf einen Inflationsausgleich von 1.000 Euro und 3,5 Prozent Gehaltserhöhung.

Bei VW kommt es Anfang Dezember zu Warnstreiks. Das hat die Tarifkommission der IG Metall einstimmig beschlossen, wie die Gewerkschaft am Freitag mitteilte. Nach der ergebnislosen Tarifrunde am Donnerstag wolle man dadurch den Druck auf das Unternehmen erhöhen. Einzelheiten zu Terminen und betroffenen Standorten nannte die Gewerkschaft zunächst nicht.