Zverev erstmals seit 2017 im Halle-Halbfinale
Noch zwei Siege bis zum ersten Titel in Halle!
Alexander Zverev befindet sich eineinhalb Wochen vor dem Beginn von Wimbledon in bestechender Form und darf beim deutschen Rasen-Klassiker auf den ersten Triumph hoffen. Der Tennis-Olympiasieger gewann sein Viertelfinale gegen den Chilenen Nicolas Jarry mit 7:5, 6:3 und steht damit erstmals seit 2017 in Ostwestfalen wieder im Halbfinale.
Im Kampf um den Finaleinzug bekommt es der gebürtige Hamburger an diesem Samstag mit Alexander Bublik zu tun. Der Kasache, der im Achtelfinale Jan-Lennard Struff ausgeschaltet hatte, profitierte von der verletzungsbedingten Aufgabe von Jannik Sinner. Der Italiener konnte nach einem Sturz beim Stand von 5:7, 0:2 aus seiner Sicht nicht mehr weiterspielen.
Im zweiten Halbfinale treffen der Spanier Roberto Bautista Agut, der den an Nummer eins gesetzten Russen Daniil Medwedew mit 7:5, 7:6 (7:3) ausschaltete, und der Russe Andrei Rubljow aufeinander. Rubljow bezwang den Niederländer Tallon Griekspoor 3:6, 6:3, 6:4.
»Hat heute verdammt viel Spaß gemacht«
Zverev stand in Halle bislang zweimal im Finale. 2016 verlor er gegen Florian Mayer, ein Jahr später gegen Roger Federer. «Natürlich bin ich extrem froh, in Deutschland wieder im Halbfinale zu sein. Es hat heute verdammt viel Spaß gemacht. Es war eine unfassbar schöne Atmosphäre», sagte Zverev nach seinem verdienten Sieg. «Am Ende bin ich etwas nervös geworden, aber ich denke, das ist ganz normal.»
Zufrieden ist Zverev mit dem Halbfinaleinzug aber noch nicht. «Ich hoffe, dass ich hier noch zwei Spiele habe. Ich bin noch nicht fertig.» Nach seinem frühen Aus bei den BMW Open in München hatte Zverev im April noch vom großen Druck berichtet, den er bei Auftritten in der Heimat verspüre. In Halle präsentiert er sich bislang locker und gelöst. «Es geht für mich immer darum, die erste Runde zu meistern. Das ist mir in München in den vergangenen Jahren nie gelungen. Auch hier war ich vor dem ersten Spiel sehr nervös. Aber es ist von Anfang an gut gelaufen und dann macht es auch viel Spaß.»
Zverev agierte in der gut gefüllten OWL Arena von Beginn an konzentriert. Vor allem bei eigenem Aufschlag ließ der Publikumsliebling wenig anbrennen. Nachdem er beim Stand von 3:2 noch drei Breakbälle beim Aufschlag des Chilenen hatte nicht nutzen könnte, schaffte er zum 7:5 das entscheidende Break und holte sich nach 57 Minuten mit dem ersten Satzball den ersten Durchgang. Zverev ballte die Faust, auf der Tribüne sprang seine Freundin Sophia Thomalla begeistert auf – es lief alles nach Plan für den Halbfinalisten der French Open.
Auch im zweiten Satz ließ sich Zverev nicht stoppen. Dem 26-Jährigen gelang ein schnelles Break. Beim Stand von 4:2 musste er dann die ersten drei Breakbälle der Partie gegen sich abwehren, gewann ein langes Aufschlagspiel aber. Jarry steckte zwar weiter nicht auf, Zverev brachte den Sieg aber ins Ziel und darf damit weiter vom ersten Titel beim deutschen Rasen-Klassiker träumen.