Bei seiner Vorstandssitzung diskutierte der CDU-Ortsvorstand Dischingen kürzlich über den geplanten Rathausneubau. Der Ortsvorstand kam zum Ergebnis, dass das Dischinger Rathaus in einem baulich erbärmlichen Zustand sei. Aber das sei nicht neu und der Handlungsbedarf sei seit über 20 Jahren bekannt. Viele Jahre habe man nicht gehandelt.
„Ein alarmierender Investitionsstau“
Was bei der aktuellen Diskussion um den Neubau eines Rathauses laut dem CDU-Ortsvorstand Dischingen aus dem Fokus gerät, ist „ein alarmierender Investitionsstau“ in der Gemeinde. „Die Straßen und die Abwasserkanalisation sind teilweise in einem verheerenden Zustand. Die Energiebilanz, der Gesamtschule ist desaströs, ein echter „Energie-Dinosaurier“, über die räumlichen Zustände der Grundschule ganz zu schweigen und die Egauhalle hat ihre besten Tage längst gesehen.“ Man frage sich: Was bringt uns und unseren Familien das Rathaus, im Hinblick auf all die anderen Baustellen?
Der Gemeinderat habe laut dem CDU-Ortsvorstand mit einer „Hau-Ruck-Mentalität“ und „Augen zu und durch“ ein Rathaus beschlossen, das nur ein Argument kennt: „Es wird nicht günstiger!“ Die Aufstellung der Lebenszykluskosten des neuen Gebäudes und die Kosten der Grundsanierung für die Nachnutzung des alten Rathauses habe die Verwaltung der Öffentlichkeit verschwiegen, so der CDU-Ortsvorstand. Alternativen seien weder erörtert noch vorgestellt worden. „Der Bürgermeister griff demnach stupide auf den Architektenwettbewerb zurück und verkaufte dem Gemeinderat alten Wein in neuen Schläuchen“, heißt es weiter.
Ein „völlig überdimensioniertes Rathaus“
„Vergleicht man die finanzielle Ausstattung und die Lebensqualität der Gemeinde Dischingen mit den Nachbargemeinden auf dem Härtsfeld, so befindet sich Dischingen nicht im Sinkflug, sondern im freien Fall“, erklärt der CDU-Ortsverbandsvorsitzende Andreas Plaznik. „Die Attraktivität von Dischingen macht der Bürger nicht an einem völlig überdimensionierten Rathaus fest, das die Ortsmitte entstellt. Die Ortsmitte sollte eigentlich ein Treffpunkt zum Kommunizieren und Verweilen sein.“
Jetzt gelte es für Bürgermeister und Verwaltung eine sinnvolle Planung von Alternativen einzuleiten, die vor allen Dingen Synergien aufzeige, um genügend finanziellen Spielraum für das Feuerwehrgerätehaus, den Bauhof, dringende Schulsanierungen, Straßen- und Feldwegebau und Kanalisation, Förderung der Vereine und des gesellschaftlichen Zusammenlebens zu lassen.
Die erfolgreiche Unterschriftenkampagne von bereits über 700 Unterschriften spreche eine deutliche Sprache. Der Vorstand kam zu dem Ergebnis, dass es schön wäre, nicht nur die drei Vertrauenspersonen namentlich zu kennen, sondern alle elf Personen, die hinter dieser Initiative stecken.