Er hat wesentlich dazu beigetragen, den Fasching in Dischingen groß und die Härtsfeldgemeinde zur Narrenhochburg im Landkreis Heidenheim und damit weit darüber hinaus auch bekannt zu machen: Vor wenigen Tagen ist der Gründungsvorsitzende des Dischinger Faschingsvereins (FVD), Fritz Wörrle, im Alter von 87 Jahren gestorben. Mit Wörrles Familie und dem Verein trauert ganz Dischingen.
Fritz Wörrle betrieb einst einen Bauernhof und lieferte im Heimservice Getränke aus. Als 1962 im Gasthaus Rössle eine Versammlung der Feuerwehr stattfand, tagten nebenan auch jene, die sich für den Fasching in Dischingen und einen Umzug durch den Ort engagierten. Einen närrischen Verein gab es damals noch nicht. Max Rieger stand damals an der Spitze beider Gruppen und so saßen später alle zusammen. Bei dieser Gelegenheit, so erzählt man im FVD, wurde Fritz Wörrle als Aktiver für den Fasching gewonnen.
Großen Anteil hatte Wörrle daran, dass der närrische Umzug durch die Dischinger Straßen von Jahr zu Jahr gewachsen ist, und auch daran, dass die Veranstaltung zur Tradition am Faschingssonntag geworden ist. Die Narren waren dann auch die Ersten, die 1970 ein Seefest am Härtsfeldsee veranstalteten – eine Idee von Fritz Wörrle.
Landesehrennadel für den FVD-Gründungsvorsitzenden
Zur eigentlichen Vereinsgründung des FVD kam es dann 1973, der Eintrag ins Vereinsregister erfolgte aber erst zwei Jahre später, da zunächst seitens des Finanzamts die Gemeinnützigkeit nicht erkannt wurde. Fritz Wörrle war damals nicht nur Gründungsmitglied, sondern übernahm bei dem neuen Verein auch das Amt des ersten Vorsitzenden. Ein Amt, das er bis zum Jahr 1988 ausübte. Bei seiner Verabschiedung überreichte der damalige Bürgermeister Bernd Hitzler die Landesehrennadel an Wörrle. Und der FVD ernannte ihn zum Ehrenvorsitzenden des Vereins.
Bis zuletzt interessierte sich Fritz Wörrle für „seinen“ Faschingsverein, beteiligte sich an Versammlungen und natürlich am Faschingsumzug, dem Höhepunkt des närrischen Treibens in Dischingen, das alljährlich viele Tausende Besucher aufs Härtsfeld zieht. Noch 2023 stand er zusammen mit führenden Vereinskollegen für einen Beitrag vor der Fernsehkamera und blickte im Interview zurück auf die enorme Entwicklung des Faschings in Dischingen, an der er maßgeblich mitgewirkt hatte.