Offenbar gleicht es mittlerweile beinahe der sprichwörtlichen Quadratur des Kreises, ein Festival mit einem attraktiven Programm auf die Beine zu stellen, ohne gleichzeitig hart an der Preisschraube zu drehen. Denn wie jeder Handwerker weiß: Nach „fest“ kommt „ab“. Wer also bei den Ticketpreisen zu hoch pokert, wird womöglich sein Publikum einbüßen.
Beim Verein Jugend Dischingen, dem Veranstalter des „Rock am Härtsfeldsee“, ist man einmal mehr sicher, die scheinbar unlösbare Aufgabe bewältigt zu haben – zumindest zum größten Teil. „Es war zum wiederholten Mal verdammt schwierig“, sagt Ralf Eberhardt als Sprecher des Vereins. Die Bands rufen immer höhere Gagen auf, die für eine bodenständig wirtschaftende und ehrenamtliche Veranstaltergruppe mehr und mehr zur Herausforderung werden. Am Ende, sagt Eberhardt, hat das Team wieder alles versucht, Bands zu gewinnen, die sich in die Tradition des See-Festivals eingliedern. Die 27. Auflage des Festivals wird am Freitag, 27., und Samstag, 28. Juni, stattfinden.
Zum ersten Mal zwei Headliner am Samstag
Weil auf dem Festivalshirt für 2025 ein Hammer abgebildet ist, keimte rasch die Vermutung, die Schweden von „Hammerfall“ könnten zum fünften Male die Reise nach Dischingen antreten. Aber weit gefehlt, denn für die Headliner-Position am Samstag planen die Veranstalter eine Neuerung: Erstmals wird es eine Doppel-Headliner-Show geben. Zwei Bands werden zwar nacheinander, aber gleichrangig zum Höhepunkt des Abends auftreten.
Zum einen handelt es sich dabei um „Kissin‘ Dynamite“ aus dem Zollernalbkreis. Die 2007 gegründete Band schaffte es nach ersten lokalen Erfolgen bald auf größere Bühnen. Mit dem im Juli veröffentlichten Album „Back With A Bang!“ belegte das Quintett erstmals Platz eins der deutschen Albumcharts. Beim „Rock am Härtsfeldsee“ 2025 wird „Kissin’ Dynamite“ zum vierten Mal auftreten.
Für die Mitstreiter auf der Headliner-Position ist Dischingen dagegen noch Neuland: „Versengold“ aus dem Bremer Umland reist zum ersten Mal aufs Härtsfeld und dürfte mit einer Mischung aus Irish Folk und Rock mit deutschen Texten für Bewegung im Festivalzelt sorgen. Die Band habe zuletzt „phänomenal abgeräumt“, freut sich Ralf Eberhardt, zudem sei „Versengold“ für die Festivalsaison 2025 sehr begehrt. Ihre letzten vier Alben erreichten jeweils die Top-5 der Charts.
Weitere Bands werden demnächst verkündet
Wer zum Finale am Freitag spielen wird, ist in diesen Tagen noch offen. Man stehe in letzten Gesprächen mit möglichen Kandidaten, so Eberhardt. Offen ist demnach auch noch, ob am Ende elf oder zwölf Bands auf dem Plakat stehen werden. Wöchentlich sollen nun weitere auftretende Bands verkündet werden.
Klar ist indes, dass der Eintrittspreis moderat steigen wird, um genau vier Euro. Für die regulären Festivaltickets werden dann 99 Euro verlangt, ohne versteckte Zusatzkosten, wie die Veranstalter betonen. Die Preisentwicklung für Technik oder Infrastruktur habe sich mittlerweile auf hohem Niveau eingependelt, steige aber immerhin nicht mehr. In guter Tradition geht man in Dischingen davon aus, dass der größte Teil der rund 4000 Festivaltickets wieder in wenigen Tagen verkauft sein wird.
Geschraubt wird derweil noch am Platzkonzept. Die 2024 erstmals angebotene Lounge sei gut angekommen und könnte noch wachsen, die Zugangswege sollen etwas breiter werden. Auch die Premiere mit einer Leinwand, auf der die Konzerte vom Zelt auf den Vorplatz übertragen wurden, habe sich am vergangenen Sommer bewährt. Man hoffe, so Eberhardt, für die anreisenden Camper noch etwas mehr Platz zu bekommen. Unverändert bleiben soll dagegen die Bewirtung durch ehrenamtliche Kräfte aus der Umgebung. „Die örtlichen Vereine sollen auch was davon haben“, so Eberhardt.
Vorverkauf hat begonnen
Zum Vorverkaufsstart in der Nacht auf den 1. November wurden 1000 vergünstigte „Xmas-Tickets“ angeboten. Ab Mitternacht war dieses Kontingent binnen 13 Minuten verkauft. Um die Mittagszeit waren nach Veranstalterangaben bereits 2500 Karten weg. Der Vorverkauf für das 27. „Rock am Härtsfeldsee“ läuft ausschließlich über die Festivalseite www.rockamhaertsfeldsee.de