Eröffnungsball

Faschingsverein Dischingen: ein traumhafter Start in die närrische Saison

Bis 5. März dauert die Faschingszeit in diesem Jahr. Für den Dischinger Faschingsverein und die anderen Freunde des närrischen Vergnügens in der Härtsfeldgemeinde ging es am Samstagabend beim traditionellen Eröffnungsball in der Egauhalle mit einem sehr amüsanten Programm los.

Farbenprächtige Kostüme, sehenswerte Auftritte, starker Sound und eine mit über 400 begeisterungsfähigen Besuchern und Besucherinnen in bester Stimmung vollbesetzte Egauhalle – was könnte man sich mehr wünschen beim Dischinger Faschingsverein zum Auftakt der langen närrischen Saison 2025? Am Samstagabend begeisterten die mehrere hundert Aktiven des FVD ihr Publikum mit einem Eröffnungsball, der trotz eines fast vierstündigen Programms stets kurzweilig und abwechslungsreich war.

Im wahrsten Sinne des Wortes ein traumhafter Start, was auch die Hallendeko mit Traumfängern an den Wänden sowie Wolken und Sternen an der Decke und der unter dem Motto „Träumerei“ stehende Showblock trefflich wiederspiegelten.

Faschingspräsidenten unter sich: Ralf Eberhardt (links) und sein kleiner Kollege Hannes Grandy. Foto: Oliver Vogel

In Rekordzeit sei dieser erste FVD-Ball 2025 im Vorverkauf ausverkauft gewesen, berichtete Präsident Ralf Eberhardt den Gästen in seiner Begrüßung, die er diesmal nicht allein auf der Bühne vornahm: Ihm zur Seite stand erstmals ein Kinder-Präsident, um so den kleinen Hofstaat zu repräsentieren. Und Hannes Grandy, Sohn des Vereinsvorsitzenden Bernd Grandy, machte seine Ansagen überaus souverän.

Die „Eisbühlgoischdr“ zeigten beim Ball ihren Tanz zum „Faschingserwachen“. Foto: Oliver Vogel

Die „Eisbühlgoischdr“ und der Eisbühl

Überhaupt war dies längst nicht die einzige Neuerung, mit der der FVD seine Zuschauer überraschte. So zeigte sich schon zu Programmbeginn die Maskengruppe der „Eisbühlgoischdr“ vor einem neuen, großformatigen Bildhintergrund, der – wie könnte es anders sein? – ihren Heimatberg, den wildromantischen Dischinger Eisbühl, abbildete. Zu den schmetternden Klängen des Fanfarenzugs zog im Anschluss unter den vielen neuen Scheinwerfern an der Hallendecke der kleine Hofstaat samt Elferrat und Hofnarren ein.

Das kleine Prinzenpaar Emma I. und Hannes I. bezauberte das Publikum mit seinem Walzer. Foto: Oliver Vogel

In lilafarbenen Kostümen glänzte das kleine Prinzenpaar Emma I. (Koths) und Hannes I. (Sefar), als sie von Bürgermeister Dirk Schabel ins Amt eingesetzt wurden, danach ihre Rede hielten und den Prinzenwalzer überzeugend tanzten. Prinzessin Emma strahlte dabei über beide Backen. Die jüngsten Aktiven des Vereins, die Kleine Garde mit Mädchen im Alter von fünf bis elf Jahren, eroberten beim folgenden Gardetanz das Herz des Publikums im Sturm. „26 Mädchen. So viele hatten wir noch nie“, berichtete Präsident Eberhardt nicht ohne Stolz den Gästen. Mit viel Applaus bedacht wurde auch das kleine Tanzmariechen Laura Sefar, ehe der Fanfarenzug, der vor genau 40 Jahren seinen ersten Auftritt hatte, nochmals zu hören war.

Das große Prinzenpaar ins Amt eingesetzt

Begleitet von der Teene-Garde und der Prinzengarde zog unter großem Jubel das große Prinzenpaar in die Halle ein. Jana I. (Randler) bezauberte mit einem herrlich funkelnden und glitzernden, türkisfarbenen Kleid und gewinnendem Lächeln, an ihrer Seite im dunklen Anzug mit türkiser Weste und Fliege der Lebensgefährte Tim I. (Schirrotzki).

Wie der Prinzessinnenvater Klaus Randler, der auch Vereinskassierer des FVD ist, arbeitet Tim I. bei einem Geldinstitut. Da hatte der Bürgermeister bei der Inthronisation gut reimen: „Unser Prinzenpaar erstrahlt wie aus dem Ei gepellt, das kostet sicher eine Menge Geld. Das gab’s noch nie in diesem Land: Beide haben eine Bank in ihrer Hinterhand.“

Prinzessin Jana I. hatte mit ihrem Prinzen Tim I. sichtlich Spaß beim Walzer. Foto: Oliver Vogel

Schwungvoll präsentierten sich die beiden närrischen Regenten bei ihrem Walzer und wurden verdient mit viel Beifall bedacht. Die Prinzengarde und die Teenie-Garde schwangen in ihren rotweißen Kostümen die Beine perfekt, auch wenn es beim Auftritt mal zum einen oder anderen kleinen Stellungsfehler kam. Und das Klasse-Tanzpaar Aline Kleebauer und Pia Pfluger wirbelte nur so mit Salti, Überschlägen und Rädern über die Bühne.

Ein Rathaus-„Lustspiel“: Büttel Karle (Klaus Randler, rechts) machte im Rathauskeller einige ungewöhnliche Funde und brachte sie dem sein Faible für Joints entdeckenden Bürgermeister (Dirk Schabel). Foto: Oliver Vogel

Statt Büttenrede des Schultes ein „Lustspiel“

Wer eine Büttenrede des Schultes erwartet hatte, sah sich am Samstagabend getrogen: Dirk Schabel war stattdessen zusammen mit Klaus Randler in dem sehr spaßigen, zweiteiligen „Lustspiel“ „Der Bürgermeister und der Karle“ zu erleben. Erkennbar inspiriert von der Serie „Hannes und der Bürgermeister“, bekam es das Gemeindeoberhaupt hier mit einem neuen Büttel zu tun, der von Arbeit nicht allzu viel hält und erstmal eine Hanfpflanze mit ins Rathaus bringt.

Lokalgeschehen wurde mit Witz kommentiert und – als der Schultes dank einiger inzwischen legal gewordener Joints lockerer geworden war – über den Anbau einer entsprechenden Plantage in Hofen nach Fertigstellung der Ortsdurchfahrt philosophiert. Das Publikum goutierte die gelungene Vorstellung der beiden Akteure mit viel Lachen und Applaus.

Vater und Mutter träumten im Showblock des Faschingsvereins sehr unterschiedliche Dinge. Foto: Oliver Vogel

Der Showblock 2025: „Träumerei“

Kulissenmalerin Anne Hägele hatte für den nach der Tanzpause mit den „Nightflyers“ anstehenden Showblock wieder Glanzvolles vollbracht: Auf der Bühne war eine nächtliche Fantasielandschaft zu entdecken, die den Hintergrund für das Programm „Träumerei“ bildete. Und hier hatte der FVD auch mit viel technischem Aufwand eine zündende Verbindung aus Filmspaß, Sketch und Tanzvorführungen bewerkstelligt. Gewährt wurde ein Einblick in das abendliche Privatleben einer vierköpfigen Familie, von denen jedes Mitglied nach dem Zubettgehen seinen individuellen Träumen nachhängt.

„Träumerei“ lautete beim Eröffnungsball das Motto des Showblocks. Anne Hägele hatte wieder die grandiosen Kulissen gemalt. Foto: Oliver Vogel

Während der Sohn Angst vor Monstern unter dem Bett hatte, träumte die Teenager-Tochter vom „süßen Jungen“, den sie auf einer Party gesehen hatte. Der Vater dachte an attraktive, junge Damen im „Kleinen Roten“ und die Mutter zählte Schäfchen und flog auf dem Rücken eines Drachen über die Gemeinde hinweg. All diese Träume wurden gekonnt als Tanzdarbietungen visualisiert.

Der Drachenritt bescherte einen tollen Luftbildfilm und viel gelacht wurde beim Sandmännchen-Realfilm mit den rosa FVD-Schweinchen „Piggeldy und Frederick“. Im Showblock hatten dann auch die Showminis als kleine Monster und das Männerballett als mehr oder weniger geschorene Schafe ihre Auftritte.

Staunende Zuschauer beim Auftritt der „Dance Twisters“ am Ende des Programms waren auch die jüngsten Aktiven. Foto: Oliver Vogel

Nach höchst vergnüglichen vier Stunden regten die „Dance Twisters“ mit ihren akrobatischen Hebefiguren zum Staunen an und setzten einen fulminanten Schlusspunkt. Langanhaltender Beifall folgte. Vorhang für einen wirklich guten Eröffnungsball.

undefinedundefined