Hellseher inklusive: Das bietet das neue Kleinkunstprogramm in der Dischinger "Arche"
Ein ansprechendes Kabarettprogramm zu gestalten, war vermutlich schon mal einfacher. Das weiß in der Region kaum jemand so gut wie Inge Grein-Feil von der Aktion „Freunde schaffen Freude“. Seit Jahrzehnten organisiert sie mit einer rührigen Gruppe Gleichgesinnter das Kulturprogramm in der Dischinger „Arche“, und die Herausforderungen sind nicht kleiner geworden. Lange Zeit war das Dischinger Kabarettprogramm vor allem davon geprägt, dass sich die aktuellen Größen der deutschen Szene auf der kleinen Kleinkunstbühne abwechselten. So gewannen die „Freunde“ ein so treues wie dankbares Publikum.
In Dischingen sollen sich die Menschen auch einfach amüsieren können
Bekannte Namen allein sind heute dagegen nicht mehr der Maßstab. Die Kleinkunstmacher vom Härtsfeld haben auch das Gemüt der Besucherinnen und Besucher im Blick. „Wir haben sehr darauf geachtet, dass man sich auch mal zwei Stunden schlicht amüsieren darf, der Alltag ist ja nicht ganz so goldig“, sagt Grein-Feil.
Damit soll freilich keine Absage ans klassisch politische Kabarett verbunden sein. Das wäre von Inge Grein-Feil auch kaum zu erwarten, die eine langjährige Freundschaft mit dem 2013 verstorbenen Dieter Hildebrandt verband, einem der Väter des politischen Kabaretts in Deutschland. Aber die Form habe sich geändert. Es gehe heute nicht mehr darum, bloß aufzuzählen, welcher Politiker was auch immer falsch gemacht habe. „Die Menschen wollen nicht über Politiker lachen, sondern wegen der Darbietungsform des Künstlers“, sagt Grein-Feil.
Politisches Kabarett behält in der "Arche" einen festen Platz
Die Mischung soll es im kommenden Jahr richten. Gut angespitztes Politkabarett soll sich mit heiter-quatschköpfiger Comedy abwechseln, abgeschmeckt mit Unerwartetem wie einem Hellseher und Mentalisten im Frühjahr. Dazu gibt es wie gewohnt auch Musikalisches im Jahresprogramm. Eine weitere Herausforderung ist, dass die Künstlerinnen und Künstler nach den für sie kargen Corona-Jahren vielerorts auch kleinere Engagements annehmen, was bisweilen dazu führt, dass sie in einer Region gleich mehrmals pro Jahr auftreten. Das wiederum könne sich im Einzelnen in den Besucherzahlen niederschlagen, weiß Grein-Feil. Dennoch wird es auch 2024 wieder einige „Wiederholungstäter“ geben, mit denen man in Dischingen längst persönliche Verbindungen pflege. Einer von ihnen ist Philipp Weber, der bislang mit jedem seiner neuen Programme in der „Arche“ war und im Februar auch mit „Power to the Popel“ zurückkehren wird.
Einen kleinen Schwerpunkt werden die Macher außerdem auf das schwäbische Kabarett legen, immerhin finden in Dischingen, Neresheim und Nattheim 2024 die Heimattage Baden-Württemberg statt. Passend dazu gibt es Abende mit Bernd Kohlhepp alias „Hämmerle“, mit Kabarettistin Marianne Schätzle sowie Werner Koczwara.
Schwäbischer Humor und und ein ganze neues Programm in Dischingen
Den Start ins Jahresprogramm markiert besagter „Hämmerle“ am Samstag, 6. Januar, mit dem Programm „Hämmerle eskaliert“. Weiter geht es am Sonntag, 21. Januar, mit Friedemann Weise und „Das bisschen Content“, gefolgt von Philipp Webers bislang noch nicht uraufgeführtem Programm „Power to the Popel“ am Sonntag, 25. Februar.
Verblüffend und erstaunlich, sicherlich aber auch recht heiter, wird es am Sonntag, 17. März, mit Mentalist Lars Ruth zugehen, bevor sich Marianne Schätzle am Sonntag, 28. April, mit „Es isch wies isch“ dem Mundart-Kabarett zuwendet.
Alle bisher genannten Veranstaltungen finden in der Dischinger „Arche“ statt. Am Freitag, 10. Mai, wird die humoristische Anlaufstelle jedoch in die Egauhalle verlegt. Folgerichtig heißt das Programm des bayerischen Kabarettisten Martin Frank denn auch „Wahrscheinlich liegt’s an mir“.
Am Donnerstag, 30. Mai findet das jährliche Benefiz-Open-Air mit Siggi Schwarz dann wieder an der „Arche“ statt. Am Sonntag, 16. Juni, wird es kurz vor der Sommerpause nochmal regional mit Werner Koczwara und seinem Einblick in „Sternhagelschwäbisch“.
Zum Advent wird es musikalisch in der "Arche"
Nach dem Sommerferien 2024 geht es am Sonntag, 29. September, weiter mit Matthias Egersdörfer und seinen „Nachrichten aus dem Hinterhaus“. Danach folgt am Sonntag, 27. Oktober ein weiterer Umzug in die Egauhalle für den aus der TV-Serie „Hubert und Staller“ bekannten Helmfried von Lüttichau, der den Abend unter das rockige Motto „Plugged“ stellen wird.
Ebenfalls kein Unbekannter in Dischingen ist Mathias Tretter, der am Sonntag, 17. November, mit seinem dann neuen Programm in der „Arche“ erwartet wird und schon von Dieter Hildebrandt als hervorragender Vertreter des politischen Kabaretts hervorgehoben wurde.
Zum Ausklang des Jahresprogramms am Sonntag, 1. Dezember 2024, gibt es nochmals ein besonderes Schmankerl: Cartoonist Peter Gaymann und Musikkabarettist Josef Brustmann treten unter dem Stichwort „Hühner & Musik: Lieder – Livezeichnungen – Werkstattgespräch“ gemeinsam in der „Arche“ auf.
Vorverkauf beginnt am 27. November
Tickets gibt es im Vorverkauf ab dem 27. November im HZ-Ticketshop in Heidenheim, bei Schreibwaren Süßmuth in Giengen oder direkt im „Arche“-Büro bei Steffi Zengerle unter Tel. 07327.9227688 oder per E-Mail an steffi.zengerle@fsf-ev.de. Dort gibt es auch ermäßigte Abo-Karten unter dem Stichwort „6 aus 9“.