Vielleicht lernt man den Wert der Heimat erst so richtig schätzen, wenn man sie einmal verlassen hatte. Tilo Meyer war so ein Mensch. Er war herumgekommen in der Welt, und als er wieder in seine Heimat Dischingen zurückkehrte, widmete er sich mit viel Engagement der Historie des Härtsfelds und wurde zu einem der Treiber des Heimatmuseums. Am vergangenen Freitag ist Meyer im Alter von 82 Jahren gestorben.
Meyer wurde in Dischingen geboren und wuchs in Schrezheim auf. Um in die Schule zu gelangen, radelte er Tag für Tag durch den Englischen Wald. Als Bub betrachtete er den einstigen fürstlichen Park erklärtermaßen als großen Spielplatz, später erkundete er mit großem Interesse und wusste die Spuren früherer Nutzung kenntnisreich und spannend bei Führungen zu vermitteln.
25 Jahre um das Dischinger Heimatmuseum gekümmert
Nach der Schulzeit wurde Meyer zunächst Metzger und Koch. Lange Jahre betrieb er im Ausland Restaurants und Hotels, bevor er in den 1990er-Jahren wieder nach Dischingen zurückkehrte. Ab 1998 betreute Meyer zusammen mit dem 2021 verstorbenen Klaus Moosmaier das Dischinger Heimatmuseum und die Ländliche Bildergalerie in Ballmertshofen. 2001 konnte das Heimatmuseum nicht zuletzt dank Meyers Einsatz nach langer Renovierung wiedereröffnet werden.
Im vergangenen Dezember wurde Meyer nach 25 Jahren als Museumsbetreuer verabschiedet. Der Dischinger Bürgermeister Dirk Schabel würdigte damals Meyers organisatorisches Geschick und sein fundiertes Wissen über das Leben auf dem Härtsfeld.