Kommunalpolitik

Mit welchen Zielen eine neue Bürgervereinigung in Dischingen antritt

Seit Donnerstag ist es offiziell: Mit der Bürgervereinigung Gemeinde Dischingen wird eine neue politische Gruppierung bei der Kommunalwahl im Juni antreten. Was die Kandidaten bewegt und was sie im Gemeinderat erreichen möchten.

Unter dem Namen „Bürgervereinigung Gemeinde Dischingen“ (kurz: BGD) tritt bei der Kommunalwahl im Juni in Dischingen eine neue Liste an, die das bisherige kommunalpolitische Spektrum aus CDU, Freiem Wählerblock und ÖDP ergänzen möchte.

Die drei Kandidaten sind im Ort keine Unbekannten: Ralf Eberhardt ist unter anderem Präsident des Faschingsvereins, Holger Mack gehört zum Veranstalterkreis des „Rock am Härtsfeldsee“, Tina Arnold ist im Elternbeirat des Dischinger Kinderhauses aktiv.

Die BGD möchte Sprachrohr für junge Menschen sein

„Wir sind alle ortsbekannt und in vielen Vereinen aktiv“, bestätigt Tina Arnold und ergänzt: „Mich treibt an, dass junge Frauen im Gemeinderat gar nicht vertreten sind.“ Sie trete an, um Blickwinkel in den Rat zu tragen, die bislang womöglich nicht im Mittelpunkt standen. Es gehe darum, neue Ideen und Optionen anzubieten, sagt das Trio.

„Mein Ziel ist es, junge motivierte Personen für zukünftige Aufgaben zu motivieren und zu entwickeln“, sagt Holger Mack. Junge Menschen in der Gemeinde sind auch für Ralf Eberhardt wichtige Adressaten der Kommunalpolitik. Sein Ziel sei, ein offenes Ohr für die jüngere Wählerschaft zu haben. Zudem gelte es, bei künftigen Bauprojekten stärker auf die Zweckdienlichkeit und finanzielle Darstellbarkeit zu achten.

Sicherlich hätten sich Eberhardt, Mack und Arnold auch einer der bereits vertretenen Liste anschließen können. Sie treten aber mit der Überzeugung an, dass Parteien und Parteiprogramme bei der kommunalpolitischen Arbeit keine Rolle spielen sollten. „Die Kommunalwahl ist eine Persönlichkeitswahl“, sagt Eberhardt.

Die Idee zur Bürgervereinigung entstand erst vor wenigen Wochen

Erklärtermaßen wollen sie sich nicht mit Versprechen an die Dischinger Bürgerinnen und Bürger wenden. „Wir wissen, dass die Gemeinde auch in Zukunft nicht viel Geld haben wird“, sagt Eberhardt. Daher sei es wichtig, das wenige Geld sinnvoll einzusetzen. „Oft hilft es, Themen einmal größer zu denken, um neue Perspektiven zu gewinnen“, fügt Holger Mack hinzu. Das Kürzel BGD stehe nicht nur für die Bürgervereinigung, die Drei verbinden damit auch die Stichwörter „bürgernah, geradlinig, durchdacht“.

Die Idee zur neuen Liste ist noch sehr frisch. Sie sei am 11. März, also vor nicht einmal drei Wochen, bei einem Telefonat zwischen Eberhardt und Mack entstanden. „Wir haben alle genug zu tun“, sagen sie, Entscheidungen nur zu kritisieren, bringe aber nichts, sie wollen sich vielmehr aktiv einbringen. Sie führten Gespräche, sammelten Ideen. In dieser Zeit holten sie auch Gymnasiallehrerin Arnold ins Boot. „Ich hatte eine Nacht Bedenkzeit“, sagt die 31-Jährige lachend, „ich dachte mir, wenn ich etwas bewegen will, dann mit dieser Liste.“

Der Wahlkampf für die Kommunalwahl wird jetzt geplant.

Zwischenzeitlich haben sie ihre freie, unabhängige Wählervereinigung offiziell gegründet. Ihre offizielle Kandidatur hat die BGD am Donnerstag im Dischinger Rathaus eingereicht. „Die Ideen sprudeln förmlich“, sagen sie. Im Gespräch ist die Aufbruchsstimmung deutlich zu spüren.

So kurz nach der Gründung hat die Gruppe noch keine detaillierten Pläne für den Wahlkampf. Eberhardt, Mack und Arnold wollen auf jeden Fall in den sozialen Medien präsent sein, um vor allem jüngere Wählerinnen und Wähler anzusprechen. Auch eine öffentliche Veranstaltung schwebt ihnen vor. Für weitere Kandidatinnen oder Kandidaten sind sie offen, um die Bürgervereinigung in den kommenden Jahren weiterzuentwickeln.