Heavy Metal

„Rock am Härtsfeldsee“: Was vor den großen Auftritten auf dem Festival-Campingplatz in Dischingen los war

Sonne, Bier und Rock 'n' Roll: Die Wiesen um den Härtsfeldsee sind voll. Am Freitagabend war bei Rock am Härtsfeldsee in Dischingen wieder einiges los. Doch bevor es in das große Zelt ging, wurde auf dem Campingplatz ausgelassen gefeiert. Wie Festivalbesucher sich auf die Party einstimmten:

Seit 1997 wird es auf dem Härtsfeld jährlich ziemlich laut. Ein Meer aus Autos, Wohnwagen und Campingmobilen, Zelten und allerlei Campingutensilien schmücken auch an diesem Juniwochenende die Wiesen und Felder um den Härtsfeldsee. Und dann sind da Pommesgabeln, so weit das Auge reicht. Ja, richtig gelesen. So sagt man, wenn der Daumen den Ring- und Mittelfinger hält und nur der kleine Finger und der Zeigefinger in die Luft gestreckt werden. Ob Jung oder Alt, mit diesem Gruß zeigen die Festivalbesucher ihre Metal-Sympathie.

Sympathie und gute Laune sind auch der Hauptbestandteil auf dem Campingplatz bei Rock am Härtsfeldsee (RaH). Etwa 4000 Besucher pilgern jedes Jahr aus ganz Deutschland und darüber hinaus auf das Härtsfeld, um Teil des Festivals zu sein. So auch Yvonne und Markus aus Ellwangen. „Wir sind letztes Jahr ganz zufällig an die Karten gekommen“, sagt Markus. „Wir hatten zwar schon viel davon gehört, aber das war dann das erste Mal, dass es zeitlich gepasst hat. Da haben wir beschlossen jetzt immer zu gehen, weil's einfach super ist“, ergänzt seine Frau.

Eine Runde über den Campingplatz bei Rock am Härtsfeldsee. Helen Bruch

Da es in diesem Jahr mit dem Wetter schon einige Schwierigkeiten gegeben hat, mussten die beiden, wie einige andere auch, auf einem separaten Platz parken. Dieser wurde, aufgrund des matschigen Bodens auf dem Hauptgelände, notgedrungen erstellt. Anhand der Reifen der Fahrzeuge war sehr deutlich sichtbar, wer es noch vor dem Starkregen am Donnerstag und Freitag auf den Campingplatz geschafft hat und wer sich einer kleinen Schlammschlacht unterziehen durfte. Dass die Gäste „abgeschottet“ von den anderen stehen müssen, ist natürlich kein Problem. Einer der Ordner des Geländes, Nico, meinte zwar, dass die Autos am Samstag, wenn es wieder etwas trockener ist, umgestellt werden können, „das wird aber sicherlich keiner machen, wir haben es uns jetzt hier bequem gemacht“, sagt Yvonne und lacht.

Das etwas andere Camping-Fahrzeug

Auch drei Männer aus Stuttgart, Heidenheim und München, die sich seit ihrem Studium 1990 kennen und jedes Jahr einen Männerausflug machen, hat das nicht gestört. „Wir haben eigentlich erst ein Ticket für Samstag, aber hatten einfach Lust, heute schon zu kommen und zu feiern“, erzählt einer der Drei. Für sie ist es das erste Mal bei RaH und mit der Aussage: „Zwar sind wir über 50, aber das Bier trinken hat der Arzt noch nicht verboten“, kann einem gelungenen Männerwochenende nichts mehr im Wege stehen.

Bei der Gruppe aus Wertingen war der Bobcat essenziell wichtig, um den Smoker abzuladen. Helen Bruch

Schwarze Vans mit Feuerflammen oder Totenköpfen darauf sind ganz normal auf dem Gelände. Auch Wikingersymbole oder Trinkhörner gehören einfach dazu. Was eher außergewöhnlich schien, war ein Bobcat, ein kleiner Radlader. Aber was tut man damit auf dem Campinggelände? Mathias aus Wertigen hat die Antwort. „Also zum einen haben wir den gebraucht, um den Grill und den Pizzaofen abzuladen und zum anderen ist er dabei, um einfach damit herumzufahren“. Der besagte Grill stellte sich als großer, aus Metall bestehender Smoker heraus. Also kein Wunder, dass ein Bobcat bei den Jungs mit auf der Packliste stand. Anscheinend diente das Fahrzeug für ein frisch vermähltes Paar der Gruppe auch als „Hochzeitsauto“. Wie viel an der Story tatsächlich dran ist, konnte zu diesem Zeitpunkt keiner mehr so genau beantworten. Die Truppe bestand aus „24 saugeilen Typen mit Anhang“, die insgesamt mit zwei Lkw, fünf Wohnwagen und sechs Autos angereist sind.

Metal-Fans aus Obermedlingen

Während eine Gruppe aus Obermedlingen neben ihrem Traktor und einem großen Ladewagen, der als Schlafplatz dient, ausgiebig Kaltgetränke genoss, kam eine etwas andere Musikrichtung von einer Gruppe aus Dinkelsbühl. Einige Metal-Fans werden sich bestimmt kurz gewundert haben, warum dort plötzlich Harry-Potter-Filmmusik lief. Die Antwort der Dinkelsbühler: „Ach, das ist halt irgend so eine Playlist zum Saufen."

Zelt kann jeder, Ladewagen als Schlafplatz eben nicht. Helen Bruch

Ein Blick noch in ein Zelt, das bei keinem Festival fehlen darf: Bei den Sanitätern gab es, bis dato, keine größeren Einsätze. Eine Platzwunde hier, ein verstauchter Fuß da. „Solange es so bleibt, sind wir zufrieden. Es gibt immer etwas zu tun, aber nicht weiter tragisch“, sagt eine der Sanitäterinnen. Auch bei der Feuerwehr war die Lage recht entspannt. Wegen der wechselten Wettervorhersagen, steht die Feuerwehr im ständigen Austausch mit dem Wetterdienst. Das sei vor allem den Unwettern geschuldet, die das Festival vor einigen Jahren ziemlich getroffen haben. Für dieses Jahr hat es das Wetter mit dem Festival aber recht gut gemeint. Da kommt der Härtsfeldsee für eine Abkühlung sehr gelegen.

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