Sanierung von Dischinger Straßen und Fußwegen beginnt noch 2023
Auf dem Gebiet der Gemeinde Dischingen gibt es zahlreiche Straßen und Wege mit Rissen und Löchern, die ausgebessert werden sollen. Um diese Arbeiten möglichst effizient anzugehen, wurden die Aufträge in der Vergangenheit oft im Jahresakkord vergeben, was bedeutet, dass die zusammengefassten Arbeiten von einer einzigen Firma übernommen werden. In diesem Jahr wollte die Gemeindeverwaltung wegen zu hoher Kosten von dieser Methode abrücken, die Mitglieder des Gemeinderats setzten sich jedoch entschieden für eine Vergabe der Arbeiten ein.
Die geplanten Bauarbeiten sollen hauptsächlich an fünf Orten stattfinden: In Dischingen soll der Fußweg an der Kneippanlage und der Fußweg am Michaelsberg erneuert werden. In Dunstelkingen muss an der Feuerwehrzufahrt eine bisher noch fehlende Asphaltschicht ergänzt werden. Bei Frickingen soll die Straße nördlich des Q-Hofes umfangreich saniert werden und in Trugenhofen soll ein neuer Gehweg gebaut werden.
Mit geringeren Kosten gerechnet
Die Gemeindeverwaltung hatte fünf Firmen aufgefordert, ein Angebot für die Sanierungsarbeiten abzugeben, letztendlich wurden drei gültige Angebote eingereicht. Das billigste Angebot belief sich auf 260.000 Euro, die zwei anderen Angebote waren um fünf und zehn Prozent teurer. Die Gemeinde Dischingen hatte zusätzlich eine Kostenberechnung des Ingenieurbüros Kolb angefordert, diese belief sich auf 191.000 Euro.
Wegen der Differenz von fast 70.000 Euro zwischen dem billigsten Angebot und der Kostenberechnung schlug Bürgermeister Dirk Schabel dem Gemeinderat in dessen jüngster Sitzung vor, die Ausschreibung wieder aufzuheben. Stattdessen wolle die Gemeindeverwaltung einen Teil der Arbeiten einzeln vergeben und den Rest erst 2024 nachholen.
Bauarbeiten einstimmig vergeben
Mit diesem Vorschlag stieß er auf großen Widerstand bei den Mitgliedern des Gemeinderates. Mehrere Mitglieder zweifelten daran, dass die Kostenberechnung des Ingenieurbüros sich an den aktuellen Preisen orientiere: "Wenn die Angebote so nahe beieinanderliegen, sind das vielleicht die echten Preise", so Richard Faußner, Ortsvorsteher von Frickingen. Auch Ratsmitglied Karl-Heinz Pappe (Freier Wählerblock) plädierte dafür, den Angeboten mehr Glauben zu schenken. Eine Verschiebung auf 2024 hielt er nicht für sinnvoll: "Wer sagt denn, dass das nächstes Jahr billiger wird?"
Laut Reinhold Sporer (Freier Wählerblock) und Eglingens Ortsvorsteher Günter Burger habe die Gemeinde die Sanierungen schon lange genug aufgeschoben und müsse sie nun angehen. Die Trugenhofer Ortsvorsteherin Erika Wiedmann störte sich an der von der Gemeindeverwaltung vorgeschlagenen Zwischenlösung: "Wer entscheidet denn, welches Projekt am dringlichsten ist?" Das würde nur zu viel Diskussionsbedarf im Gemeinderat führen.
Unter dem Eindruck dieser Aussagen schlug Schabel vor, die Arbeiten nun doch gesammelt an die Firma Scharpf Tiefbau aus Zöschingen zu vergeben, die das günstigste Angebot gemacht hatte. Der Gemeinderat stimmte dem Vorschlag einstimmig zu. Da im Haushalt der Gemeinde nur 200.000 Euro für die Sanierungen eingeplant waren, stimmte der Gemeinderat auch überplanmäßigen Ausgaben von 60.000 Euro zu.