Dafür, dass die feuchte Kälte einem schon bei Beginn des Christbaum-Weitwurf-Wettbewerbs um 14 Uhr in die Knochen kroch, haben es die Teilnehmer und Zuschauer am Freitag beeindruckend lang ausgehalten. Das Finale war um 19 Uhr und wie man aus gut unterrichteten Kreisen hört, traten die letzten am frühen Samstagmorgen um 4.30 Uhr den Heimweg an. „Nach dem Wettbewerb haben wir noch in der beheizten Grillhütte weitergefeiert“, sagt der Vorsitzende des Sportvereins Eglingen-Demmingen, Nico Hacker. „Und der Glühwein wärmt natürlich auch von innen.“
Allzeitrekord in Eglingen: 14 Meter
Der SV veranstaltete das Spektakel in Eglingen gemeinsam mit der Sportakrobatikgruppe Defying Gravity des SV Dischingen. Das gemischte Team Defying Gravity ging dann auch als Sieger vom Platz. Der weiteste Wurf von 10,70 Metern ging ebenfalls auf ihr Konto. „Die wirbeln die Mädels durch die Luft, da steckt natürlich ordentlich Kraft dahinter“, sagt Hacker.
Allzeitrekord waren die 10,70 Meter allerdings nicht. Der weiteste Wurf betrug bei einem früheren Wettbewerb ganze 14 Meter. Es war das vierte Mal, dass der SV Eglingen-Demmingen einen Christbaum-Weitwurf veranstaltet hat – zuletzt vor vier Jahren. Und bislang kam dieser immer gut an. Auch am Freitag gingen 60 Teilnehmer und Teilnehmerinnen verteilt auf acht Mannschaften an den Start und noch einmal so viele beguckten und beklatschten das Schauspiel und feuerten die Teilnehmer an.
Etwa Christoph Ströhle vom Team Heimatliebe Härtsfeld, der den Baum immerhin neun Meter weit schleuderte. Einer bestimmten Technik folgte er dabei nicht. „Ohne Hirn und mit aller Gewalt alles geben“, erklärte er schlicht seine Herangehensweise. Dass ein Kamerateam des „SWR“ mit dabei war, störte Ströhle nicht. „Ob zehn Leute mit dem Handy filmen oder einer mit einer großen Kamera, ist gerade egal.“ Auch ein Florian, der seinen Nachnamen nicht in der Zeitung lesen möchte und es auf 6,35 Meter brachte, fand einen möglichen Fernsehauftritt bei „SWR Aktuell“ (abrufbar in der Mediathek) nicht weiter schlimm. „Aber gerechnet habe ich damit sicher nicht.“
Für Teilnehmerin Finja Fürst war die Kamerapräsenz dagegen nicht gerade hilfreich. Mit ihren 2,90 im ersten Durchgang war sie nicht wirklich zufrieden. „Ich wusste nicht, ob ich mit der Spitze oder dem Stamm voraus werfen soll“, erklärt sie die Schwierigkeit. „Jedenfalls wäre mehr drin gewesen.“
Mit dem Verlauf des Wettkampfs und dem späten Ausklang der Feierlichkeiten ist Nico Hacker jedenfalls voll und ganz zufrieden. „Ich denke, es war nicht der letzte Christbaum-Weitwurf, den wir veranstaltet haben.“ Er warf am Freitag nur einmal für die Kamera des „SWR“ und erreichte knapp vier Meter. „Ich war ungeübt wie die meisten anderen“, erklärt er. „Man kann ja nicht einfach ein paar Probewürfe im Wohnzimmer machen, das würde wohl Probleme geben.“