2024 sollte das Jahr werden, in dem die marode Ortsdurchfahrt von Hofen instandgesetzt wird. Dass das Ganze nun nicht in einem Jahr, sondern auf zwei Jahre aufgeteilt umgesetzt wird, hatte in der Januarsitzung des Dischinger Gemeinderats für Verstimmung gesorgt. Von mehreren Ratsmitgliedern war beanstandet worden, dass die Mitteilung einer Splittung in zwei Bauabschnitte nach Verabschiedung des Haushalts 2024 kam und es vorab keine Konsultation der Räte dazu gegeben hatte. Als es jetzt in der jüngsten Sitzung in Dunstelkingen um die Vergabe der Bauausführung ging, kam das Thema erneut auf. Bürgermeister Dirk Schabel betonte, dass der Straßenausbau in Hofen „von der Verwaltung und dem Gemeinderat auf den Weg gebracht wurde und nicht von einer einzelnen Fraktion“.
Vor der Diskussion erläuterte jedoch Christopher Staudenmaier vom Steinheimer Planungsbüro Kolb die Ergebnisse der Ausschreibung und die damit verbundenen Bauzeiten. Sechs Firmen hätten Angebote für die Arbeiten abgegeben, die neben dem Tief- und Straßenbau auch Kanalisations-, Wasserleitungs- und Hausanschlussarbeiten sowie Arbeiten für die Breitbandverlegung umfassen. „Unsere Erwartungen wurden vollkommen erfüllt“, sagte er im Hinblick auf einen Vergleich mit den erstellten Kostenberechnungen. Die Ausschreibungsergebnisse lägen voll in der Haushaltsplanung, ergänzte Kämmerer Stefan Kübler. Vorgesehen hatte die Gemeinde ein Budget von rund drei Millionen Euro.
Ein Baubeginn in Hofen ab 25. März
Günstigster Bieter sei die Bopfinger Firma Bortolazzi Straßenbau mit einer Summe von 2,448 Millionen Euro, berichtete Staudenmaier. Die Berechnung des Ingenieurbüros hatte bei 2,535 Millionen Euro gelegen. Somit ergebe sich eine positive Differenz von rund 87.000 Euro. Je nach Wetterlage solle mit den Bauarbeiten ab 25. März 2024 begonnen werden. Dies umfasst den ersten Bauabschnitt (Ortsanfang West bis zur Kapelle), der Mitte November fertiggestellt sein soll. Der 2025 zu realisierende zweite Bauabschnitt (von der Kapelle bis Ortsende Ost) soll dann Mitte Oktober nächsten Jahres beendet werden.
undefinedundefinedGemeinderat Silvio Mundinger erkundigte sich im Anschluss, ob die Baufirma die zwei Jahre brauchen werde. „Es ist eine relativ große Maßnahme“, antwortete Staudenmeier und verwies unter anderem auf einen Erdaushub von etwa 8500 Kubikmeter. Die Firma habe aber noch nichts gesagt, wie sie die Ausführung angehen wolle. Wenn die Arbeiten doch in einem Jahr zu schaffen seien, wäre dies von Vorteil, stellte Richard Faußner klar. Sollte dies möglich sein, werde man nicht Nein sagen, so der Planer in seiner Antwort. Bei Voruntersuchungen habe sich aber gezeigt, dass der Boden so nicht tragfähig ist. Das ausgebaute Material werde gelagert und geprüft und mit Bindemittel verbessert wieder eingebaut. Somit fielen weniger Kosten für die Entsorgung an.
Versäumnisse bei der Planung?
Wie schon in der Januarsitzung gab es dann über die Aufteilung auf zwei Jahre und zusätzlich notwendige Arbeiten Missfallensäußerungen aus dem Gremium. Anton Scherer vermutete Versäumnisse bei der vorausgegangenen Planung, etwa in Bezug auf die Verlegung von Strom- und Glasfaserkabel. Es habe kein Versäumnis gegeben, widersprach Staudenmaier. Die Versorger seien angefragt worden, könnten aber nicht zur Verlegung gezwungen werden. Und Stefan Kragler wiederholte seine Auffassung, dass man den Gemeinderat bei der Frage der Aufteilung früher hätte einbeziehen sollen. Letztendlich stimmten die Räte der Auftragsvergabe an die Firma Bortolazzi dann einhellig zu.
Wofür ein Teil des eingesparten Gelds verwendet wird
Schon beim folgenden Beratungspunkt in der Sitzung wurde klar, wofür ein Teil des bei der Sanierung der Hofener Ortsdurchfahrt gegenüber dem Haushaltsplanansatz eingesparten Gelds verwendet werden soll. Es ging um die Auftragsvergabe für die Erschließungsarbeiten des zweiten und letzten Bauabschnitts für das Baugebiet „Kappelesäcker“ in Frickingen. Das günstigste Angebot stammte hier mit 711.164 Euro von der Firma Haag-Bau aus Neuler. Beim Anteil der Tiefbauarbeiten für den Straßenbau und die Straßenbeleuchtung in Höhe von 257.467 Euro seien jedoch die Nebenkosten nicht enthalten, schilderte der Dischinger Kämmerer Stefan Kübler. Dies führe zu einer überplanmäßigen Ausgabe von 42.512 Euro, die durch die Einsparung bei der Vergabe für Hofen gedeckt werden könne. Den Bauauftrag erteilten die Gemeinderäte dann einstimmig an die Firma Haag-Bau.
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