Katastrophenschutz

Warum die Elektrotechnik in der Dischinger Egauhalle ersetzt werden muss

Aus einer Untersuchung geht hervor, dass die Elektroinstallation der Dischinger Halle nicht mehr zeitgemäß ist und ausgetauscht werden muss. Zusätzlich will die Gemeindeverwaltung ein Notstromaggregat anschaffen:

Warum die Elektrotechnik in der Dischinger Egauhalle ersetzt werden muss

Der Ukrainekrieg und die daraus resultierende Energiekrise haben an vielen Orten in Deutschland zu einem höheren Stellenwert des Katastrophenschutzes geführt. Auch Dischingen soll auf diesem Feld besser werden, so zumindest sieht es die dortige Gemeindeverwaltung. Die Egauhalle soll deshalb zu einer Art Zentrale für den Ort werden, im Ernstfall von einem Notstromaggregat versorgt, sodass die dortige Hackschnitzelheizung sowie das Nahwärmenetz auch im Notfall weiter betrieben werden können.

Damit dieser Plan funktionieren kann, müsste die Elektroinstallation der Halle aber in einem besseren Zustand sein, als sie es aktuell ist: Wie aus einer Sitzungsvorlage des Gemeinderats hervorgeht, ist die Installation inzwischen ungefähr 50 Jahre alt und nicht mehr auf dem neusten Stand der Technik. Zudem seien keine Pläne oder Legenden mehr vorhanden, auch Ersatzteile seien nur schwer zu bekommen.

Probleme mit dem Brandschutz

Das Ingenieur-Büro Kummich & Weißkopf wurde mit einer Bestandsaufnahme beauftragt, in der jüngsten Gemeinderatssitzung trug Projektleiter Christoph Grund die Ergebnisse vor: Im ganzen Gebäude gebe es das Problem, dass Stromkreise nur schwer zugeordnet werden könnten und dass Schalter nicht mehr funktionierten. Verteilerkästen und Kabel müssten aus Durchgängen wie Fluren und Treppen in Nebenräume verlegt werden, um den Anforderungen des Brandschutzes gerecht zu werden. Laut Christoph Grund muss auch ein EDV-Schrank eingebaut werden, wenn die Halle zur Zentrale für den Katastrophenschutz werden soll. Nur im Anbau sei die Elektrotechnik generell in einem guten Zustand.

Die Kosten für alle Arbeiten und Teile belaufen sich laut Grund auf 381.000 Euro. Im Preis nicht enthalten ist das mobile Notstromaggregat, für das die Gemeindeverwaltung mit zusätzlichen 60.000 Euro rechnet. Um den Haushalt für 2023 nicht zu stark zu belasten, schlug Grund eine Einteilung in vier aufeinander folgende Bauabschnitte vor. Im ersten Bauabschnitt sei die Erneuerung und Versetzung der Hauptverteiler geplant. Kostenpunkt: 90.000 Euro.

Unmut über Ergebnisse

Im zweiten Bauabschnitt soll für 88.000 Euro der Brandschutz ertüchtigt werden, für den dritten Abschnitt sind verschiedene Ausbesserungen bei Beleuchtung und Elektroinstallation geplant, diese würden 93.000 Euro kosten. Im vierten und letzten Abschnitt sollen ein Fundamenterder verlegt und das EDV-Netz ausgebaut werden. Dafür würden noch einmal 45.000 Euro anfallen.

Die Ergebnisse des Berichts sorgten im Gemeinderat für Aufsehen: Ratsmitglied Stefan Kragler sagte, er habe nicht gewusst, „dass so viel im Argen liegt und dass es so teuer wird“. Ratsmitglied Richard Faußner wollte wissen, wieso die Arbeiten nicht schon vor Jahren begonnen worden seien: „Damals gab es Angebote für 40.000 Euro.“ Bürgermeister Dirk Schabel erklärte, dass das Thema zwar schon länger bekannt sei, aber im Haushalt bis zuletzt nie genug Geld für die Halle eingeplant worden war.

Arbeiten könnten bald beginnen

Trotz mancher Kritik stimmte der Gemeinderat der Vergabe der Arbeiten an das Ingenieur-Büro Kummich & Weißkopf einstimmig zu. Laut Projektleiter Grund können die Arbeiten für den ersten Abschnitt noch dieses Jahr beginnen, wenn die Lieferzeiten der benötigten Teile das zulassen würden. Der Umbau soll so ablaufen, dass die Halle währenddessen weiter genutzt werden kann.