Kultur

Warum die Säle beim Filmfest Ballmertshofen voller waren als sonst

Für eine Open-Air-Veranstaltung wie das Filmfest in Ballmertshofen war das Wetter am vergangenen Wochenende alles andere als optimal. Warum die Veranstalter trotzdem sehr zufrieden sind.

Warum die Säle beim Filmfest Ballmertshofen voller waren als sonst

Udo Legner vom Veranstalterteam des Filmfest Ballmertshofen gibt sich nach einem nassen Wochenende pragmatisch: „In Zukunft kann das Filmfest wirklich bei jeder Witterung stattfinden.“ Die regelmäßigen und ergiebigen Regengüsse, die am vergangenen Wochenende auf die Region niedergingen, hätten „keinen Einfluss auf die Sogwirkung“ der 46. Auflage des Cineasten-Treffs genommen, sagt Legner.

Auf rund 250 Dauergäste, die das ganze Wochenende über vor Ort waren, schätzt der ehrenamtliche Veranstalter das Besucheraufkommen. Hinzugekommen seien zahlreiche Tagesgäste. „Neben Kennzeichen aus Ravensburg, Augsburg oder Tübingen dominierten dieses Mal die Fahrzeuge aus Heidenheim“, freut sich Legner.

Immerhin: Ein Film konnte im Freien laufen

Ein aus Veranstaltersicht positiver Nebeneffekt des sehr wechselhaften Wetters: Im Vergleich zum Vorjahr seien die elf Filme im Festivalprogramm durchweg besser besucht gewesen. 2022 sei es im Saal im Gegensatz zu diesem Jahr sehr warm gewesen, außerdem seien in der auslaufenden Pandemie noch viele Besucher sehr vorsichtig gewesen. Allerdings konnte dieses Mal lediglich der Sonntagabendfilm „Der Engländer, der in einen Bus stieg und bis ans Ende der Welt fuhr“ im Freien gezeigt werden.

Das sportliche Rahmenprogramm wiederum verlief ohne Einschränkungen. Beim Sebastian-Kneipp-Gedächtnislauf am Samstagmorgen joggten rund 60 Frühaufsteher durch Ballmertshofen, und das traditionelle Fußballderby zwischen Filmfestteam und den Kickern aus Ballmertshofen entschieden die Gäste „nach einem dramatischen Hin und Her“ mit 6:5 für sich. Als „Man of the Match“ nahm Maulid Saleeban aus den Händen von Dischingens Bürgermeister Dirk Schabel den Pokal entgegen.

Zum traditionellen Fußballderby zeigte sich dann auch die Sonne über Ballmertshofen. Links im Bild Udo Legner vom Veranstalterteam und der Dischinger Bürgermeister Dirk Schabel. Filmfest Ballmertshofen

In der Rückschau freut sich Legner auch über gut 80 Besucher beim jährlichen Bob-Dylan-Vortrag, den er diesmal mit seinem alten Schulfreund Karlheinz Muth bestritt. Begleitet wurde der Vortrag vom Heidenheimer Duo „You’n’Me“, bestehend aus Ricarda Rickert und Andreas Antoniuk, die den Inhalt mit etlichen Dylan-Songs untermalten. Dass der ersehnte Besuch von Bob Dylan zum 46. Mal ausblieb – man nimmt es in Ballmertshofen gelassen hin und hofft auf die Zukunft.

Wir haben keine Bange um die Zukunft des Filmfests

Udo Legner, Mit-Veranstalter

Apropos Zukunft: Um auszuloten, wie das Filmfest weitergehen könnte, wenn die Gründergeneration eines Tages kürzertreten wird, wurden die Besucher dieses Mal per Fragebogen gebeten, Auskunft über ihre Bereitschaft zur Mithilfe zu geben. Mehr als einhundert Menschen hätten teilgenommen, und viele davon signalisiert, sich einbringen zu wollen. „Wir haben keine Bange um die Zukunft des Filmfests“, zieht Legner seinen Schluss aus der Umfrage. Der ländliche Charme rund um die alte Schule, die Filmauswahl und der Austausch mit anderen Besuchern seien als Pluspunkte genannt worden.

Auch die erstmals geäußerte Bitte um Spenden zur Finanzierung des Fests sei bei den campenden Dauerbesuchern auf fruchtbaren Boden gefallen. „Wir sind finanziell gut herausgekommen“, sagt Legner. Der 47. Auflage des Festivals steht damit kaum etwas im Wege – geplant ist sie für den 26. bis 18. Juli 2024.

Regionaler Einkauf

Die Veranstalter und die Besucher des Filmfests Ballmertshofen mögen weit verstreut leben, bei der Versorgung vor Ort legt das Team laut Udo Legner großen Wert auf Regionalität. „Sämtliche waren werden regional eingekauft“, sagt er – ob beim Bäcker und Metzger in Dischingen, im Dorfladen in Zöschingen oder beim örtlichen Biobauer. Zudem hätten die Besucher dafür gesorgt, das im Gasthof „Hirsch“ einmal mehr alle Zimmer ausgebucht waren.