Straßensanierung

Wegen dieser zusätzlichen Leistungen verzögert sich die Sanierung der Ortsdurchfahrt Hofen bis 2025

Die Instandsetzung der Ortsdurchfahrt von Hofen steht als größte Investition der Gemeinde Dischingen im Haushalt 2024. Nun soll sich die Bauausführung aber bis ins nächste Jahr erstrecken. Welche Gründe es dafür gibt.

Der Zustand der Ortsdurchfahrt von Hofen ist alles andere als gut. Seit vielen Jahren steht eine notwendige Sanierung der maroden Straße immer wieder auf der Agenda der Gemeinde Dischingen. Die Freude war daher nicht nur beim Dunstelkinger Ortsvorsteher Harald Saur groß, als das kostspielige Vorhaben als größte Investition für 2024 in den neuen Haushalt aufgenommen wurde. Die Bauausführung war dementsprechend auch für dieses Jahr vorgesehen. In der jüngsten Sitzung des Gemeinderats mussten Bürgermeister Dirk Schabel und Ortsbaumeister Harald Wörner jedoch mitteilen, dass sich die Arbeiten bis ins nächste Jahr erstrecken werden.

Die längere Dauer der Arbeiten, zu denen neben dem Straßenbau auch Leitungsarbeiten für die Wasserversorgung und die Abwasserentsorgung gehören, gehe auf zusätzliche Leistungen zurück, die sich bei der Ausführungsplanung und der Vorbereitung der Ausschreibung ergeben hätten, so der Bürgermeister. Der Ortsbaumeister nannte hier den Breitbandausbau der "weißen Flecken" einschließlich Hausanschlüsse, die Verlegung von Stromleitungen durch die ENBW mit Hausanschlüssen, zusätzliche Arbeiten im Bereich Trinkwasserversorgung sowie bei der Untergrundverbesserung. Dadurch sei die Sanierung innerhalb eines Jahres "kaum realisierbar". Es ergebe sich "das Risiko einer Winterbaustelle mit unzureichenden Verkehrsverhältnissen in den Wintermonaten".

Der Ausbau der Ortsdurchfahrt werde daher auf zwei Bauabschnitte aufgeteilt: erster Teil vom Ortsanfang West bis zur Kapelle im Jahr 2024 und zweiter Teil von der Kapelle bis zum Ortsende Ost im Jahr 2025. Diese "Entzerrung" stelle sicher, dass es im Winter keine offenen Baugruben gebe und die Straße befahrbar bleibt, sagte der Ortsbaumeister. Die Ausschreibung der Arbeiten sei im Januar erfolgt und umfasse beide Bauabschnitte, fügte der Bürgermeister an.

Die Baukosten für die Hofener Ortsdurchfahrt sind gestiegen

Aufgrund der Mehrarbeiten und von Kostensteigerungen kommt es bei dem Bauvorhaben mittlerweile zu einem höheren finanziellen Aufwand von insgesamt 2,977 Millionen Euro (zuvor geplant waren 2,724 Millionen Euro), davon 1,773 Millionen Euro als Anteil der Gemeinde, erläuterte Kämmerer Stefan Kübler auf Anfrage. Die Förderquote falle damit von 44 auf 40 Prozent. Für den Straßenbau fallen 1,352 Millionen Euro an (davon Förderung 532.000 Euro), für die Kanalarbeiten 885.000 Euro (Förderung 672.000 Euro) und für die Wasserversorgung 740.000 Euro (keine Förderung).

Seine Unzufriedenheit mit der zeitlichen Entwicklung äußerte in der Sitzung Gemeinderat Stefan Kragler. Das Geld für die Arbeiten stehe im Haushalt 2024, die Sanierung der Ortsdurchfahrt sei baulich und finanziell für dieses Jahr vorgesehen gewesen. Mit der jetzigen Ausschreibung "haben wir den Haushalt 2025 schon wieder angepackt". Kragler mit Blick auf das hohe kostenmäßige Volumen des Vorhabens: "Dann brauchen wir 2025 nicht mehr viel zu machen." Der Haushalt verschiebe sich um 1,5 Millionen Euro ins nächste Jahr. "Wie wäre es besser zu machen?", fragte der Bürgermeister daraufhin das Gremium. "Wir waren uns doch im Gemeinderat einig, dass wir es so machen." Zeitlich müsste man viel früher dran sein, befand Gemeinderat Richard Faußner. Die jetzige Aufteilung bedinge, dass zweimal angefangen und zweimal Baustellen eingerichtet werden müssten. Es gebe Firmen, die das auch wie geplant in einem Jahr umsetzen könnten. "Warum sitzen wir hier?", meinte Anton Scherer verärgert, wenn man nicht informiert werde und es solch eine Verschiebung gibt.

Ortsvorsteher Harald Saur wirkte dann beruhigend auf die Gremiumsmitglieder ein. Er charakterisierte die geführte Diskussion über die Bekanntgabe der Verwaltung abschließend als "Zeitverschwendung".

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