Wahlprobleme

Warum im Dischinger Gemeinderat befürchtet wurde, sich lächerlich zu machen

Bei der konstituierenden Sitzung des Dischinger Gemeinderats stand auch eine ganze Reihe von Wahlen zu Verbandsversammlungen an. Doch diese gingen nicht ohne Probleme vonstatten.

„Wir machen uns ja lächerlich“, konstatierte Gemeinderat Anton Scherer (Freier Wählerblock) in der konstituierenden Sitzung des neuen Dischinger Gemeinderats am Montagabend im Anbau der Egauhalle verärgert. „Jetzt bringen wir nicht mal einen Ausschuss für den Abwasserzweckverband Härtsfeld zusammen.“ Worum ging es da?

Das Gremium sollte die Gemeindevertreter für die Verbandsversammlung wählen. Dazu war bei der Vorbesprechung der im Rat vertretenen Gruppierungen Ende August ein Wahlvorschlag ausgearbeitet worden. Dieser sah folgende Vertreter und Stellvertreter vor: vom FWB Anton Scherer mit Stellvertreter David Jakl und Stefan Kragler mit Wolfgang Gayer, von der CDU Markus Göttle mit Markus Gruber sowie von der Bürgervereinigung Gemeinde Dischingen Holger Mack mit Ralf Eberhardt. Doch Widerspruch erhob sich von ÖDP-Gemeinderat Silvio Mundinger, der geheime Wahl beantragte und sagte, dass es keinen einvernehmlichen Beschluss gegeben habe. Mundinger schlug sich selbst als Kandidaten vor.

Bürgermeister Dirk Schabel sagte, dass inzwischen dreieinhalb Wochen seit dem Vorgespräch vergangen seien und die ÖDP nicht zum Gespräch gekommen sei. Das Einladungsschreiben sei an Mundinger als Stimmstärksten bei der Gemeinderatswahl gegangen. Wenn man eingeladen werde, gehe man hin, befand Scherer. Stefan Kragler (FWB) sagte, dass sich vier Fraktionen einig gewesen seien. Nun solle eben die fünfte Fraktion einen Vorschlag von vier Kandidaten aufstellen, was so aber nicht erfolgte.

Ein Wahlvorschlag, der keiner ist

Abgestimmt wurde dann dennoch – mit Mundinger als zweitem Wahlvorschlag. Im entscheidenden Wahlgang gab es dann nur zwei Stimmen für den Vorschlag Mundinger bei 19 für den gemeinsamen Vorschlag. Dennoch befand der Bürgermeister, dass man dies so wohl nicht stehen lassen könne, weil vier Personen zur Wahl nötig sind: „Wir haben einen Wahlvorschlag zugelassen, der keiner ist.“ So erging der Antrag, diesen und die beiden folgenden Tagesordnungspunkte mit ähnlichen Themen abzusetzen und in einer späteren Sitzung zu behandeln. Das Gremium folgte dem mit 15 zu sechs Stimmen.

„Das war heute ein Negativbeispiel“, merkte Holger Mack (BGD) im Hinblick auf Verzögerung statt Voranbringen an. Und Steffen Bernhard sagte: „Da braucht man sich nicht zu wundern, wenn man im nächsten Fasching vorkommt.“

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